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Honda CL450K3

Präambel

Auktionsfoto von D&K Motorcycles

"Verantwortlich" für dieses Mopped ist einzig und allein ein Bekannter aus der Bonner Gegend. :-) Nein, ganz so ist es dann doch nicht. Wenn mann sich mit den Honda Motorrädern der späten 60er und 70er Jahre beschäftig, kommt man neben dem Superbike CB750 Four, um die CB450K irgendwie nicht drum herum. Ansprechend fand ich die CB450K schon seit längerem. Entwickelt in den 60er Jahren hatte sie bereits einen sehr drehfreudigen Motor mit 2 oben liegenden Nockenwellen. Ein wenig gestört hat mich daran das hintere Schutzblech und die tief hängenden Schalldämper. Genau diese 2 Haken gibt es an der CL450K nicht. Sie wurde hauptsächlich für den USA Markt produziert. Hier waren Anfang der 70er Scrambler sehr angesagt. Honda hat diesen Markt dort erfolgreich mit der CL450 K0 - K6 bedient. Wenn man so will der Ur-Scrambler. Die K3 wurde auch in Deutschland angeboten. Allerdings wurden nur 60 Stück an den Mann oder die Frau gebracht. Beim Motorrad surfen in Internet findet man gelegentlich mal eine CL450, die zum Kauf angeboten wird, allerdings sind sie meist recht teuer und trotzdem nicht immer im perfekten oder sagen wir dem Preis angemessen Zustand.

Es geht los

Ende 2020 bot ein Händler aus England einige CL's auf ebay. co.uk zur Versteigerung an. Zugegeben, eine Art "Blind-Date". Aber die Preise waren akzeptabel, die Fahrzeuge wurden gut beschrieben und es gab ausreichend Fotomaterial. Zumal mein Bekannter dort auch seine CL erworben hatte ging ich das Risiko ein und bot mit. Die erste CL Auktion lies ich mir bewust durch die Lappen gehen, weil ich vom Kopf her noch nicht so weit war. Wollte ich ein weiteres Restaurationsobjekt? Wie das Motorrad von GB nach Deutschland bekommen in Zeiten von Corona? Wie geht das mit der Bezahlung? Wie komuniziere ich mit den Briten? Bei der 2. Aukton ignorierte ich meinen Verstand und bot mit. 15 Sekunden vor Auktionsschluss wurde ich um 5 Pfund überboten. Grrr. ich hasse Auktionen. Eine Woche lang fiebert man mit und wir dann um 6 Euro überboten. Die 3 CL war sehr mitgenommen. Da lies ich lieber die Finger von. Die Nr. 4 war im deutlich besseren Zustand. Nahezu komplett und der Motor sollte sogar laufen. Leider hatte sie ein Mindestgebot und sehr viele Interressenten. 40 Sekunden vor Auktionsende war das offensichtliche Mindestgebot zwar knapp aber noch nicht erreicht. Ohne ernsthaft an einen Erfolg zu glauben, gab ich ein Gebot von 3051 Pfund ein und für 3001 Pfund bekam ich den Zuschlag. Wow, damit hatte ich niemals gerechnet. Entweder stimmte mein Timing oder der vergleichsweise hohe Preis hatte die anderen Bieten abgeschreckt. Wie auch immer. Sie war meine. Ich was glücklich und trotzdem auch etwas schockiert, was ich da wieder angestellt hatte.

Nach dem Kauf

Gefesselt und eingesperrt, der Urzeitscrambler

O.k. Der erste Schritt war die Überweisung des Geldes nach GB. Wenn man erst einmal herausgefunden hat, wie es geht, eigentlich mit dem heutigen Onlinebanking nicht allzu schwierig. Was man bei internationalen Überweisungen bedenken sollte: Die Banken ziehen sich noch eine Gebühr von der Summe ab. Dem Google Übersetzer sei gedankt. Er war mir doch eine große Hilfe bei der Abwicklung. Die Mitarbeiter von D&K haben die Honda in einen Transportkäfig einer Kawasaki verstaut und die englischen Partner, der von mir beauftragten Spedition Sterac haben sie dann einige Tage später dort abgeholt.

Die Reise nach Deutschland

So verpackt und mit einem wärmenden Jackenfutter vorm Erfrieren geschützt ging es auf die Reise von Newcastle under Lyme nach Braak. Die freundlichen Mitarbeiter von der Spedition hielten mich per Mail spändig auf dem aktuellen Stand der Reise. Knapp eine Woche nach der Abholung in GB konnte ich die CL im Braak in empfang nehmen. Sehr spannende Angelegenheit. Das Paket wurde per Gabelstapler auf meinen Pkw Anhänger geladen und es ging weiter 70km nach Neumünster. Obwohl es saumäßig kalt und schon dunkel wurde, musste ich das Paket auspacken. Es ging einfach nicht anders. Da wird mal doch wieder zum kleinen Jungen.

Erste Endrücke

  • Das größte Paket meines bisherigen Lebens
  • In der wärmenden Garage bei ihren neuen Mitbewohnern

Ihre erste Nacht in der neuen Heimat

Erstmal den Lenker wieder montieren, das Mopped vom Anhänger abladen und ab in die Garage mit dem Schmuckstück. Hier kann sie sich dann mit ihren neuen Mitbewohnern anfreunden. Zum Glück sprechen ja alle Garagenbewohner japanisch. Eine stammt sogar aus dem gleichen Hause und ist gerade einmal 4 Jahre jünger. Da sollte es doch genug Stoff zum erzählen geben. Eines Tages wird sie dann auch ihren Sohn kennenlernen :-).

Erste Bestandsaufnahme

Am folgenden Tage habe ich dann mal eine kleine Bestandsaufnahme gemacht. Ein solides nahezu komplettes Bike. Sehr sauber. Unglaublich sauber für ein 50 Jahre altes Motorrad. Beim genaueren Hinsehen fallen dann doch eineige Mängel ins Auge: Nicht die richtigen Instrumente ( Tacho, Drehzahlmesser) Die Chromteile haben im Grunde allesamt kleinste Pickelchen oder nennen wir es elegant Patina. Der Tank hat rechts eine Beule und Lackmängel, sowie einen geflickten Sitzbankbezug. O.k. das war auf den Fotos zu sehen. Der Aufbockgriff fehlt. Wer und warum schraubt man so etwas ab? Die Spiegel sind alles andere als schön. Der rechte Fussrastenausleger ist arg nach oben verbogen. Ebenso der Kupplungshebel. Ein ziehmlich verschlissenes Kettenrad. Die Bremse vorn fühlt sich schwammig an und greift kaum. Der vordere Scheinwerfer entspricht nicht dem Orginal und bestizt keine Standlichtbirne. Das ist im Amiland wohl nicht erforderlich. Wusste ich bis dahin noch nicht. Die Luftfilter und Gehäuse fehlen. Dafür sind Schaumstofffilter aus dem Zubehörhandel verbaut. Die Batterie sieht neu aus. Mal den Zündschlüssel drehen. Das grüne Lämpchen im Drehzahlmesser leuchtet hell. Hätte ich nicht mit gerechnet. Licht: Funktioniert, Rücklicht auch, Bremslicht auch, aber nur an der Fussbremse. Hupe hupt auch. Blinker blinken. Anlasser dreht auch. Ich bin positiv überrascht. Naja am vorderen Blinkerausleger hängt ein Kärtchen mit der Aufschrift: RUNS Aber das kann vieles bedeuten. Öl runs unten raus. hihi. :-) Neue Reifen von 2018. Tank von innen beschichtet. Kein Rost am Deckel oder im Tank zu sehen. Etwas Benzin ist drinnen. Ich fasse den Entschluss, sie zunächst nur technisch auf Vordermann zu bringen. So kann ich sie zum Saisonstart 2021 dem TÜV vorführen und dann auch fahren, falls wir einen schönen Sommer bekommen. Eine komplette Restauration werde ich zu einem späteren Zeitpunkt beginnen.

Motoröl

Schwarzes Benzin im unbekannten Mischungsverhältniss

Früher oder in diesem Fall später sollte sie dann auch beweisen, ob sie wirklich läuft. Zunächst mal checken, ob die D&K Schrauber auch das Motoröl abgelassen haben. So wollte es die Spedition. Benzin sollte auch abgelassen werden. War aber nicht. Vermutlich ist also auch noch das Öl im Motor. Peilstab raus. Hm?? Nass, aber nach Öl sieht das nicht aus. Abwischen, noch mal rein ins Gehäuse. Da ist was drauf. Es riecht nach Benzin. Moment, stand nicht beim Abladen der Benzinhahn auf ON Ich habe ihn, ohne nachzudenken geschlossen, weil ich dachte ich hatte ihn beim Auspacken versehentlich verdreht. Mal einen Blick auf die Auktionsfotos. Da ist der Hahn auch schon auf ON. Mal die Schrauben des Ölzentriefugendeckels lösen. Es kommt kein Öl sondern Benzin. Gut ist das nicht. Ein Ringschlüssel uns eine Schüssel aus dem Keller geholt. Ablassschraube gelößt. Ca. 5 Liter schwarzer Benzin kommen mit einen schwungvollen Schwall aus der Bohrungs geschossen. Ein oder beide Überläufe der Vergaser scheinen verstopft zu sein, so daß das Benzin in aller Ruhe in den Zylinder laufen konnte und von dort aus an den Kolbenringen vorbei in das Kurbelgehäuse sickern konnte.

Es wird geschraubt

Eigentlich bin ich ja gerade damit beschäftigt, die CL250S zusammenzubauen. Aber dieses schöne Bike einfach in die Ecke stellen? Nein das kann ich nicht. Es besteht ja durchaus Hoffnung, daß ich sie in der Saison 2021 fahren kann. Einmal nackig machen bitte: Tank, Seitendeckel, Sitzbank kommen ab. Der Kupplungsdeckel muss runter, um die die Benzinreste zu entfernen. So kann ich dann auch gleich das Ölsieb und die Zentriefunge gescheit reinigen. Da hab ich schon so manche "Überraschung" erlebt. Nur wenige "Hobbyschrauber" reinigen diese beiden Filter. Bei der Gelegenheit bekommt der Deckel einen äusserlichen Feinschliff. Macht zwar keinen Sinn, sieht aber besser aus.

Ölzentrifuge

  • Die Ölzentriefuge
  • sauberer Kupplungsdeckel

Vergaserrevision

Die Langzeit Benzinwäsche hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Motor ist innerlich schön sauber. Wenn ich da an meine CL250 denke. Auch der Deckel ist von innen recht sauber. Selbst die Zentriefuge. Vielleicht war auch der letzte Besitzer der CL fürsorglich. Einiges spricht dafür. Eigentlich sehr schade, daß man nichts über die lange Vergangenheit dieses Bikes weiß oder jemals erfahren wird. Die CL wird nach besten Möglichkeiten auf die Seite gelegt, so daß das Benzinölgemisch ablaufen kann. Den Rest föhne ich so gut es geht trocken. Lasse den Deckel aber zum Auslüften noch für ein paar Tage ab. Widmen wir uns den Vergasern. Schließlich sind sie für die Misere mitverantwortlich. Sie hat übrigens keine Vergaserbatterie, wie z.B. meine CB250G, sondern 2 einzelne Vergager mit einem geteilten Seilzug und einem gesteckten Blech für die Chokeklappen. Sonit lassen sie sich wirklich leicht ausbauen O.k. meine CL hat noch keine orginalen Luftfilter. Nur diese Schaumstofftüten, die mit einem dreh an der Schelle ab sind. Ab ins den Keller mit den beiden inkontinenten "Versagern". Komplett zerlegen und ab in die Ultraschall-Badewanne. Übel sehen sie nicht aus. Auch sehr sauber. Ich wundere mich schon ein wenig. Wärend die Gehäuse, Deckel usw. es sich im Keyster-Schaumbad gut gehen lassen, untersuche ich die Düsen und Düsenstöcke. Klar sie müssen frei sein. Es wird aber auch gern getunt. Was ich echt nicht mag. Ausser man macht es wirklich professionell. Aber das können nur die wenigsten. Mich mit eingeschlossen. Aber ich stelle fest, das alle Teile gut aussehen, sauber sind. Die Hauptdüsen sind 140er. Das Handbuch sagt 135. Hm, stört mich ein wenig, aber die 0,05mm kann man wohl verschmerzen. Aussendem kann man bei der Konstruktion wirklich sehr einfach an die Düsen ran. Sogar im eingebauten Zustand würde ich sagen. Links sind die Krümmer davor. Aber trotzdem ist viel Platz unter den Schwimmerkammern, die dazu noch mit Bügeln anstelle von Schrauben befestig werden. Ich habe mal gelesen, daß der Motor für den Rennsport entwickelt wurde. Keine Ahnung, ob das simmt. Man ließt viel Unsinn im Internet. Hoffentlich denkt das keiner über meine Seite. ;-). Neulich habe ich für einen Bekannten an eine Aprilia Pegaso geschraubt. Da ist der Doppelvergaser zwischen Zylinder, Rahmen, Federbein usw. so versteckt, daß man ihn kaum sehen kann, geschweige einstellen. Grusellig!!!! Aber zurück zur CL. Die Vergaser werden mit klarem Wasser gespühlt und trocken geblasen. Die Gehäuse reinige ich von aussen mit einer elektischen Zahnbürste und WD40. Ich habe noch eine weitere E-Zahnbürste im Bad stehen. Nicht daß einer auf dumme Gedanken kommt. ;-) Die oberen Deckel werden geschliffen und poliert. Eigentlich wollte ich sie ja zunächst nur technisch überprüfen, aber ich kann einfach nicht anders. Aluminium polieren bereitet mir einfach unglaubliche Freude. ich kann nicht sagen warum, aber ich habe es schon öfters bei anderen Schraubern bemerkt. Ist vielleicht wie eine Rohdiamanten zu schleifen. Die Vergaser werden wieder zusammengebaut. Dabei justiere ich die Höhe der Schwimmer nach besten Gewissen mit dem Tiefenmass eines Messschiebers ein. Die Schrauben ersetzte ich gegen Zylinderkopfschrauben aus Edelstahl. Sie bekommen alle eine Tupfer Antisiezepaste. Dann werden die Verager einzeln an meinen "Prüfstand" geklemmt und mittels Benzinflasche auf Dichtigkeit und Überlaufen geprüft. Das liest sich jetzt hier, als wenn ich all diese Tätigkeiten, wie ein Profimechaniker im Minutentakt durchführe. So ist es aber weis Gott nicht. Wenn ich mit meiner Webseite ich der Gegenwart angekommen bin, bekommt jeder Absatz ein Datum. So bekommt ihr eher ein Gefühl, wie lange die Arbeiten dauern. Manchmal benötige ich lange bis mal was fertig ist. Oft wird das Internet oder das Handbuch zu Rate gezogen. Manchmal auch mein E-Mail-Joker Georg. Für mich ist Schauben pure Entspannung. Entsprechend genieße ich es auch. Studiere gern die Konstruktionen der Bauteile. Bin machmal sehr detailverliebt. Mir ist es wichtig, zu verstehen, wie etwas aufgebaut ist und wie es funktioniert. Dieses Verstehen der Funktion hilft einem ungemein, wenn einmal etwas nicht funktioniert. Oder es später seiner Dienst quitiert.

Vergaserimpressionen

Auch vor den Ultraschallbad schon sehr sauber
Kleines Vergaserteilepuzzle
Dichtigkeitsprüfung

Ansaugstutzen

Schon bei der Demontage war mir aufgefallen, daß die Ansaugstutzen keine Anschlüsse für Unterdruckmesser besitzen. Auch am Vergaser gibt es keine Möglichkeit einen Schlauchanschluss einzuschrauben. So ist es nämlich bei den Vergasern meiner CB250G. Eine Rückfrage beim Experten bestätigte, das der CL/CB450K Motor solche Anschhlüsse nicht hat. Das fand ich unbefriedigend. Ein echer Fachmann stellt die Synchronisiert die Vergaser nach dem Gehör. Hm, bin ich ein echter Fachmann? Eher nicht. Erschwerend beschäftigte mich die Gegebenheit, daß man 2 getrennte Vergaser zunächst an den Anschlagschrauben der Drosselklappen im Standgas einstellen muss und dann beide Seilzüge synchronisieren muss. Da ich in meinem Job / Beruf ständig damit beschäftigt bin, Prozesse zu optimieren oder auf Deutsch Dinge besser zu machen, kann die simple Idee Ansaugstuzten mit Anschlüssen zu verbauen. Eine lange Suche bei ebay und Co. brachte mich zu dem Ergebniss, daß es nahezu unmöglich ist, Stuzten mit Anschluss zu finden, die 1 zu 1 passen. Also habe ich mir 4 gebrauchte Stutzen mit Verschlusskappen einer Kawasaki Z900 gekauft. Die Anschlussröhrchen grob herausgesägt, das restliche Gummi an der Drehmaschine abgedreht. In die Stutzen der CL habe ich je ein Loch Ø4.5mm gebohrt und die Röhrchen mit Sekundenkleber eingeklebt.

Ansaugstutzenmodifikation

Links das Ausgangsmaterial. Rechts der orginale Ansaugstutzen.
Die modifizierten Ansaugstutzen mit Verschlusskappen

Aufbockgriff

Der Griff und sein Ausgangsmaterial

Wie schon Anfangs erwähnt, fehlt dem Mopped der Griff zum Aufbocken auf den Mittelständer. Eine Webrecherche ergab folgendes Ergebniss: In DE nich im Angebot. In GB zu bekommen, aber entweder stark verrostet oder halbwegs ok, aber viel zu teuer. Die ebay USA hat eine sündhaft teuren Zubehörgriff im Angebot, der aber in der Form nicht dem Orginal entspricht. Was tun? Da ich im einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen arbeite und wir auch einen Rohrleitungsbau mit Rohrbiegemaschinen besitzen, kam mit eine Idee in den Sinn. Also habe ich einige Masse am Rahmen abgenommen, den Durchmesser des Griffes an meiner GB250 ausgemessen und 500mm rostfreies Rundmaterial bestellt. In der Schrottbox in der Firma lag eine 200mm VA Rohr, das für eine Schweißprobe verwendet wurde. Aus dem Rohr habe ich mir Blechstücke für die Laschen geschnitten und Locher Ø7 + Ø11 gebohrt. Das Rundmaterial hat mir mein Kollege Michi im R20 ca. 170° gebogen. Der Biegezuschuss wurde mit der Flex abgetrennt und der Bügel auf unsrer letzten konventionellen Deckel Fräsmaschine passend gefräst, sowie der Übergang zur Lasche vorgefräst. Vorher hatte ich mit aus Schrott eine grobe "Rahmenattrappe" mit einem M6 und einem M10 Gewinde als Schweisvorrichichtung angefertigt. Mein Kollege Frank aus unserem Stahlbau hat die drei Teile dann mit VA Draht zusammengeschweißt und die Übergänge vormodeliert. Man muss dazu sagen, das Frank der begnadeste WIG Schweisser ist den ich je kennengelernt habe. Dazu ist er auch Motorradliebhaber und unglaublich bescheiden. Ich nenne ihn gern Flüssigmetallkünstler, da einfach nur Schweisser seine Fähigkeiten nicht gerecht wird. In der heimischen Werkstatt habe ich dann 3 Stunden den Rohbügel beschliffen und poliert. Das Ergebniss begeistert und schmückt nun das Mopped. Nebenbei gesagt, läßt sie sich mit Hilfe des Bügel, deutlich leichter aufbocken.

Der erste Startversuch

Denn Kupplungsdeckel und Kickstarter habe ich vor ein paar Tagen schon wieder montiert, sowie Motoröl aufgefüllt. Die Unterbrecherkontakte werden geprüft. Unter dem Deckel ist es sehr sauber und die Kontakte sehen neu aus. Ich vertraue meinem unbekannten Vorbesitzer und lasse die Fühlerlehre erst einmal im Keller. Ein paar Spritzer Öl kommen durch die Zünkkerzenbohrung in die Zylinder um den vom Benzin abgewaschenen Ölfilm zu ersetzen. Der Motor wird ca. 20x langsam per Kickstarter durchgetreten, um die Ölpumpe zu entlüften und alle Schmierstellen mit Öl zu versorgen. Bei der Gelegenheit fällt mir auf, das Zündkerzen mit verschiedenen Wärmewerten eingeschraubt waren. Nanu?? Zum Glück habe ich noch 2 neue NGK B8ES in meinem Fundus liegen. Ein kurzes Drückerchen auf den Starterknopf verrät mir, daß die Zündung tun was sie soll Die Ansaugstutzen und die Vergaser wandern zurück an ihren Bestimmungsort. Wie schon die Demontage, ist auch die Montage der Vergaser einfach. Ganz ohne sich die Finger zu brechen oder den Lack am Rahmen zu verkratzen. Das Mopped wird mir immer symphatischer. Da ich noch keine neuen Dichtungen gekauft habe, bekommen die Papierdichtungen der Ansaugstutzen eine dünne Schicht Dirko aufgetragen. Die 4 werksseitigen Schellen wurden leider durch Schlauchschellen ersetz. Das gefällt mir nicht. Ich werde nach den richtigen Schellen Ausschau halten. Die Schläuche der Synchronuhren werden angeschlossen und die Uhreneinheit am Lenker provisorisch befestigt. Die Benzinflasche wird mit Benzin befüllt und an der Garagentorhalterung aufgehängt. Der Benzinhahn wird geöffnet. Die Schläuche füllen sich und die Spannung steigt. Es ist und bleibt ein magischer Moment. Mit zitternden Daumen betätige ich den Anlasserknopf kurz. Alles wie es sein soll. Choke? Es ist kalt in der offenen Garage. Wir haben schließlich Dezember. Also den Chokehebel nach oben gedreht und noch einmal den Anlasser betätigen: SIE LÄUFT und geht wieder aus. Läßt sich aber wieder neu Starten. Das eingespritzte Öl verbrennt zusammen mit dem Benzin und lässt die Honda im weißen Nebel versinken. Zum Glück nur für kurze Zeit Die kleine Honda klingt verdammt kernig. Der Motor mechanisch sehr leise, dafür der Auspuff, als hätte sie deutlich mehr als 450ccm ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen. Geile Kiste. Nach ein paar Unterbrechungen läuft sie ohne Choke stabil. Ich versuche sie Vergaser einzustellen. Das will mir aber leider nicht wirklich gelingen, da das Standgas nach ein paar Gasstößen nicht mehr runter geht. Erst wenn ich die Drosselklappen am Seilzughebel sanft zudrücke, geht das Standgas runter. Das Spiel wiederhole ich ein paar mal, aber es ändert sich nichs. Auch nicht nachdem ich beiden Drosselklappenwellen mit etwas Öl aus der Kanne versorgt habe und die Gasseile an den Stellschrauben etwas gelockert habe. Der Gaszug sieht neu aus und geht leicht aber er ist mit Kabelbindern sehr stramm am Rahmen gefesselt. Ich werde ihn ausbauen, alles auf Gangbarkeit überprüfen und den Zug mit Öl versorgen. Aus der Ablassschraube des linken Vergasers tropft eine wenig Benzin heraus. Ich hole ein Schlitzbit und eine Ratsche aus meine Werkstatt. Verdammt heiss der Krümmer an der Unterseite. Das wird eine Brandblase auf dem Handrücken werden. Egal, Dummheit verdient ihre Strafe. Eine wichtige Angelegenheit werde ich aber noch durchführen. Ich hole den Zündkerzenknochen und den Kompressionstester aus dem Keller. Mit den Werten bin ich zufrieden. Mein Tester ist zwar nur ein Billigteil, aber die Werte des linken und des rechten Zylinders sind recht identisch und liegen bei 12bar. Nach eine Kaffeepause gehe ich in die Garage um diesen herrlichen Auspuffklang noch einmal zu erleben. Vielleicht hat sich das Seilzugproblem selbst geheilt. Ich öffne den Benzinhahn, drücke auf den Starterknopf. Es klickt im Relais und nichts weiter passiert. Noch 2-3-4 x versucht. Nichts??? Hm, Starter defekt? Bitte nicht!! Batterie vielleicht nur leer? Lädt sie evtl. nicht richtig. Das Szenario kenne ich ja schon von meiner CB250G. Ich schließe das Ladegrät an und lasse die Honda Honda sein. Morgen ist auch noch ein Tag. Etwas frustriert bin ich trotzdem.

Erster Startversuch

  • Am Tropf und dem analogen "Monitoren" angeschlossen
  • Linker Zylinder
  • Rechter Zylinder

Einiges muss gerichtet werden

Der Gaszug wird mit Öl versorgt

Am folgenden Tag gehe ich dem Anlasserproblem auf den Grund. Das Ladegrät zeigt 0.0A an. Also ist die Batterie geladen. Das Relais klickt. Weiter passiert nichts. Ich hole eine kurzes, dickes Kabelstück aus meine Elektrograbbelkiste und überbrücke damit kurz das Relais. Der Anlasser tut, was er tun soll. Also ist das Relais der Bösewicht. Ausgetauscht habe ich schon öfters welche, weil sie keine Mucks mehr von sich gegeben haben. Aber diese klackt, wie es soll. Ich schraube die dicken Kabel ab, ziehe die Steckverbinder auseinander und verschwinde mit dem Relais im Keller. Das kurze Stück Bougierohr ist völlig ausgehärtet und wandert in Stücken zerbröselt in den Mülleimer. Ich habe noch nie ein Starterrelais geöffnet. Zum Glück hat es 2 Kreuzzschrauben. So lässt sich die Kappe entfernen. Im Inneren sieht es eigentlich gut aus. Ich hatte Schlimmeres erwartet. ich hole meine Testbatterie und halte die Anschlusskabel an die Pole. Der Elektromagnet zieht an und drückt die Kupferplatte mit einem Ruck an den oberen Anschluss. Also feile ich alle Kontaktflächen sauber, glätte sie mit feinem Schmiergelpapier und Stecke die Kappe wieder auf und ziehe die Schrauben leicht fest. Das Multimeter wird auf Durchgang eingestellt und angeschlossen. Das Relais klackt wie gewoht. Multimeter piept und zeigt 0 Ohm an. O.k. wo war jetzt der eigentliche Fehler. Ich weiß es im Grunde nicht. Egal, ich steckes es wieder in seine Gummihalterung am Batteriekasten und klemme alle Kabel wieder mit neuen Federringen an. Kurzer Test: Er funktioniert. Das reicht mir. Was kann ich noch tun. ich baue den ölgetränkten Gasbowdenzug wieder ein. Kämpfe dabei ein wenig mit dem rechten Lenkerinstrument. Man kann es leider nicht vom Lenker abnehmen, da die Kabel durch den Lenker verlegt sind. Bei dem Hochlenker eine optisch schöne, aber wartungsunfreundliche Lösung. Das Lenkerrohr unter dem Gasgriff wird mit leichtem Fett dünn eingepinselt. Alles soll möglich leichtgängig sein. Auf einen weiteren Synchronisationsversuch habe ich heute aber keine Lust. Ich möchte noch ein paar andere Probleme lösen. Ich öffn den Scheinwerfer, da dieser eh ersetzt werden soll. Ich verfolge das Kabel des linken Lenkerinstruments und entdecke einen losen schwarzen Stecker und eine gleichfarbige Doppelbuchse mit nur einem Stecker drinnen. Ein Versuch ist es wert. Eingesteckt funktioniert nun auch das Handbremslicht. Freu!! Das motiviert mich. Da die Bremsbacken für die Vorderradbremse bereits geliefert sind hole, ich die üblichen 12er + 14er Schlüssel eine Zange und eine kleine hydraulischen Heber aus dem Keller. Der Bowdenzug der Bremse wird gelockert und am Lenler ausgehängt. Der Bowdenzug hat unten eine Art Faltenbalg zum Schutz. Das Gummi ist hart wie Stein und hindert mich den Zug an der Ankerplatte auszuhängen. Ich hole einen Seitenschneider aus dem Keller und zerschneide den Balg. Der Kunststoff ist so hart, daß es auch ein Hammer anstelle der Zange getan hätte. :-) Ansonsten sieht der Zug noch o.k. aus. Erstmal werde ich ihn weiterverwenden. Aber er wird schon mal mit Öl getränkt. Ich biege das Sicherungsblech der Drehmomentstütze auf und löse alle Muttern und Schrauben. Der Wagenheber wird unter den Rahmenunterzug gestellt und hebt das vordere Rad leicht an. Fein, daß die Honda eine Mittelständer hat. Die Tachowelle wird an der Schnecke abgeschraubt. Kurzer Check. Die Welle läßt sich so gut wie nicht von Hand drehen. Zu Sicherheit löse ich sie auch am Tacho. Nein, er hat keinen Zweck. Sie ist nicht mehr zu gebrauchen. Um die Länge der Welle zu messen, versuche ich sie auf dem Garagenboden gerade zu biegen. Die Kunststoffummantelung ist so hart, daß sie splitternd abbricht. Ich werde eine neue bestellen müssen. Ich entferne die 4 Muttern unten an den Standrohren. 2 x SW12, 2 x SW14. Ob das so gehört? Ich pumpe den Heber noch etwas höher, bis das Hinterrad den Boden berührt. Nun kann ich das Vorderrad herausrollen. Wartungsfreundlich ist sie echt. Für heute ist Feierabend.

Vorderradbremse

Heute werde ich mir die vordere Bremse vornehmen. Ist bei Trommelbremsen ja immer ein wenig auch eine Überraschung, was einen so erwartet. Ich löse die Mutter und ziehe vorsichtig die Steckachse mit der Bremsenplatte heraus. Sieht nicht übel aus. Viel Bremsenstaub, den ich, so gut es geht mit einem Staubsauger absauge. Den Rest erledigt die Druckluftpistole. Die Beläge sind etwas einseitig verschlissen, sonst alles gut. Es ist mein erstes Mopped mit einer Duplexbremse. Ich studiere / prüfe die Mechanik. Für eine Vollrestauration, musste man die Hebel, die Gewindestange neu verchromen. Aber erstmal geht es noch so. Mit WD40 und einer kleinen Messingbürste entferne ich etwas Rost auf der Innenseite. Ich knipse die Köpfe der Splinte mit einem Seitenschneider ab und ziehe den Rest der Splinte herraus. Die Scheiben nehme ich ab. Die Steckachse spanne ich mit Gummischonbacken in den Schraubstock, stecke die Ankerplatte auf. Ich hole eine Hand voll M5 Karosseriescheiben, betätige den Bremshebel so weit es geht und stecke die Scheiben in die Federwindungen. Nun gebe ich den Hebel wieder frei. Die Federn können soch nicht vollständig zusammenziehen. Ein wirklich guter Trick für die Montage und Demontage von Federn. Die Bremsbacken lassen sich so recht leicht abnehmen. Ich kratze den restlichen Dreck aus den Verrippungen. Von aussen poliere ich das Aluminuin mit Alusol und einem Lappen sauber. Die Nocken und Lagerbolzen werden dünn mit Kupferpaste benetzt und die neues Bremsbacken aufgesetz. Scheiben und neue Splinte montieren. Fertig! Noch nicht ganz. Ich grübel schon die ganze Zeit, wie man die Backen synchron einstellt. In der Trommel eingesetzt kann man das nach Gefühl machen. Mir kommt eine Idee. Ich spanne die Steckachse noch mal nach oben zeigend in den Schraubstock, schiebe die Ankerplatte auf, Befestige am Schraubstock ein Magnetstativ mit Messuhr. Die Uhr setze ich mittig auf die Beläge auf, spanne sie ca. 0,5mm vor und drehe die Platte um 360°. Ich löse die Konterschraube der L+R Gewindestange und verdrehe diese bis ich den geringsten Ausschag auf der Uhr habe. An den Enden sind die Beläge ca. 0,3mm dicker. In der Mitte sind beide Beläge glech hoch und bleiben es auch nach dem Kontern der Mutter und betätigen des Bremshebels. Ich bin sehr zufrieden und ein wenig Stolz auf meine Idee. ;-) Die Tachoschnecke wird noch gereinigt und mit etwas frischen Fett versorgt. Die Bremsplatte, Tachoschnecke und Steckachse werden montiert. Die Lage der Schnecke wird ausgerichtet und die Achsmutter angezogen.

Vorderradbremse

  • Beläge neu und alt
  • Neue + einjustierte Backen

Rechter Fussrastenausleger

Da ich am 18.12. meinen letzten Arbeitstag hatte, ist auch mehr Zeit für die Honda da. Sehr schön. An diesem Bike schraube ich wirklich gern herum. In den nächsten Tagen werde ich auch mal Kontakt zum Lackierprofi aufnehmen. Für die Saison soll die Honda auch neuen Lack bekommen. Leider ist der "richtige" Scheinwerfer noch nicht geliefert worden. Er kommt aus den USA. Da muss man ein wenig Geduld mitbringen. Aber es gibt ja ausser dem Scheinwerfer noch einiges zu tun. Widmen wir uns mal dem verbogenen Fussrastenausleger. Das ist ein recht massives Teil. Fest mit dem Rahmen verschraubt. Mir ist unklar, weshalb er so stark nach oben verbogen ist. Es sind keine Beschädigungsspuren an den Unterseite zu erkennen. Einzig das Rastengummi ist an der Unterseite so weit abgeschliffen, daß schon der Metallkern herausgrinst. Da möchte einer gern flink um die Kurven feilen. Man vergisst ja manchmal, daß die heutigen Oldtimer zu ihrer Entstehungszeit normale Gebrauchsgegenstände waren. Ich versuche mir zu merken in welchen Winkel die Raste am Rahmen sitzt um sie genau so in den Schraubstock zu spannen. Im Keller angekommen wird sie fest in den Schraubstock gespannt. Da ich das Rastengummi nicht abbekomme, schneide ich es an der Unterseite mit einem Kuttermesser auf. Neue Rastengummis hatte ich eh schon bestellt. Der Splind wid Opfer des Seitenschneiders. Den Bolzen schlage ich mit ein paar sanften Schlägen aus. Wie sich zeigt ist auch er massiv krumm. Das verstehe ich einfach nicht. Ob jemand versucht hat, die Raste so zu richten, in dem er mit einem Hammer von oben aufs Gummi geschlagen hat? Alternativ könnte die Honda von Dach eines Parkhauses gefallen sein. :-) Nobody knows.
Da werde ich wohl einen neuen Bolzen anfertigen müssen. Aber zunächst wird der Ausleger so gut es geht mit einem Lötbrenner erwärmt. Ein Schweissbrenner wäre schöner, aber so etwas besitze ich leider (noch) nicht. Ich bekomme das Metall zumindest dunkelrot glühend. Mit einem Aludorn und einem Fäustel bekommt der Ausleger einige Schläge verpasst. Ich bin ja eher so der Typ Feinmechaniker, aber was muss, das muss. Nach 5 Schlägen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Das Teil werden unter den Wasserhahn abgekült. Das alte Gummi kommt wieder auf die Raste gesteckt. Eine beliebige M8 Inbussschraube dient als Gelenkbolzen. Ich gehe hoch in die Garage und befestige die Raste wieder am Rahmen. Das sieht ganz gut aus. So kann ich den Ausleger allerdings nicht lassen. Da wo das Metall geglüht hat ist der Lack weggebrannt. Ich schleife den restlichen Lack und die Spannspuren vom Schraubstock mit der Flex / Fächerscheibenkombination grob ab. Den Rest erledigt die Sandstrahlkabine. Aber nicht mehr heute. Gestrahlte Teile bekommen sehr schnell Flugrost. Daher stahle und beschichte ich gern in einem Atemzug. Ich muss aber mal sehen, daß ich mit der Webseite voran komme. Ziel soll es sein tagesaktuell Bericht zu schreiben. Aber die Bolzen möchte ich gern noch anfertigen. ich habe mir 2 ausreichend lange M8 Inbussschrauben aus VA besorgt. Da ich Stammkunde bei diese Metallwarenhandlung bin, darf ich auch trotz Lockdown dort einkaufen. Man muss auch mal Glück haben. Die Drehmaschine wird eingeschaltet und die Schrauben in eine 8er Spannzange eingespannt. Ich plane beide Schraubenköpfe ab bis auf 2mm Breite. Kleine Fase dran. Ich schiebe die Schauben andersherum in die Spannzange und versuche die sie auf Länge abzustechen. Mein Abstechhalter ist für die dünnen Schrauben zu breit. Dafür muss ich mit mal eine Einstechhalter beschaffen. Also säge ich sie im Schraubstöck ab. Geht auch. Schön und auf gleiche Länge mache ich sie weider auf der Drehmaschine. Nun noch die Ø2mm Bohrungen für die Splinte bohren. Eigentlich gehören 1,5mm Löcher rein, aber so einen kleine Bohrer kann ich nicht finden. Ich der Garage steht in der Ecke meine Fräsmaschine . Leider noch nicht betriebsbereit. Die könnte ich jetzt gut gebrauchen. Die Löcher müssen mit dem Bohrständer gebohrt werden. Also feile ich die Bolzen am Ende etwas flach und körne die Bohrungen an. Alles andere als einfach. Ich spanne die Bolzen in den Bohrmaschinenschraubstock. Leider muss ich den Bohrer auch noch anschleifen. So will er nicht in den VA Stahl rein. Heute ist alles gefragt. Vom Grobschmied zum Werkzeugschleifer. Der Anschliff ist mir mittels Lupe am Schleifbock ganz gut gelungen und die Löcher lassen sich gut bohren. Zum Entgraten mit Schmirgelleinen spanne ich sie noch mal in die Drehmaschine. Die Bolzen sind etwas länger als das Orginal, aber ich möchte noch U-Scheiben unter legen können. Noch die Drehmaschine sauber machen und aufräumen. Das soll es für heute gewesen sein.

Rechter Fussrastenausleger

  • Der verbogene Ausleger....
  • ...bekommt den Fäustel zu spüren
  • Das Ausgangsmaterial und der krumme Bolzen
  • Die 2 angeferigten Bolzen und der krumme Hund

01.01.2021

Neujahrstag. Der Tag, an dem die meisten auf der Couch liegen und fernsehen. Aber das ist nichts für mich. Ich habe noch 10 Tage Urlaub und möchte ein bißchen was schaffen. Da es mir in der Garage um diese Jahreszeit zu kalt und feucht ist, habe ich beschlossen die CL in meine Kellerwerkstatt zu holen. Hier habe ich auch meine Hebebühne stehen und das Werkzeug ist griffbereit. Vorher kommt die CL250S noch in meinen Lagerraum. Meine Kellerwerkstatt hat eine gemeinsame Aussentreppe mit dem Haupthaus. Diese Treppe ist leider sehr kurz und steil, dafür gommt man direkt von der Treppe aus gerade in die Werkstatt. Um die Motorräder oder mal einen anderes schweres Teil leichter hoch oder runter zu bekommen, habe ich mit in diesem Spätsommer eine Kranschiene mit einer 400Kg Elektrowinde an der Überdachung installiert. Probiert hatte ich sie bis heute nur in der Theorie. Nun soll er beweisen, ob er funktioniert. Premiere gleich mit den edlen 450er. Aber wie ihr dem Foto entnehmen könnt, es hat funktioniert. Wenn die CL wieder nach oben kommt, werde ich das Prozedere auf jeden Fall mit ein paar Fotos dokumentieren. Heute war ich reichlich aufgeregt und genug mit der Technik beschäftigt, da hatte ich den Kopf nicht frei für die Kamera.

05.01.2021 Sitzbank

Der getapte Bezug im falschen Muster

Da die Honda neu lackiert werden soll, kann ich unmöglich die kaputte Sitzbank weiterbenutzen. Einen neuen und zum K3 Modell passenden Bezug hatte ich schon in der Weihnachtszeit in England bestellt. Leider ist er noch nicht da, aber durch den Brexit und die damit verbundenen Umstellungen bei der Zollabwicklung, dauert es momentan recht lang. Vielleicht ist auch über die Feiertage einfach zu viel liegen geblieben. Aber zurück zur Sitzbank.

Von unten seiht's nicht schlecht aus.

Von der Unterseite sieht die Bank noch ganz vernünftig aus. Ich löse die beiden M6 Schrauben für den Haltegurt und entferne diesen. Ebenso das Scharnier. Die Blecheinfassungen vom Gurt sie ziehmlich rostig. Solche Teile hatte ich schon mal für die Sitzbank von der CL250S neu aus VA angefertigt. Da hatte ich versehentlich 4 Stück zu viel gemacht. Ich frage mich gerade, ob ich die wohl noch irgendwo habe. Da muss ich wohl mal nach suchen gehen. Die Nieten sind sehr unansehnlich. Die werde ich gegen M5 Schlossschrauben aus VA ersetzen. Wo ich diese Idee geklaut habe, werde ich nicht verraten. Von den alten Nieten kneife ich die Beinchen mit einem Seitenschneider ab. Dann kann man sie von aussen raushebelt. Mehr ober weniger gut klappt das. Der eigentliche Bezug ist über kleine Zähne, die aus der Blechplatte gestanzt sind eingehakt. Dann kann man den Bezug abziehen. Den Schaumstoffkern ziehe ich vorsichtig von der Blechplatte ab. Der Kern ist zeihmlch bröselig. Mal sehen, was die Polsterin dazu sagt. Um der Rand ist noch ein Kantenschutz aus Kunststoff gesteckt. Der kommt auch ab.

leider gerissen

Der Rand der Platte ist leider an eine Stelle gerissen. Dafür werde ich ein kleines Reparaturblech anfertigen und es schweissen (lassen) Das dünne Blech traue ich mir nicht zu. Da kenne ich zum Glück jemanden, der das gut kann. Ansonsten klopfe ich den Rand der Platte mit einem Schonhammer wieder gerade und richte die hintere Kante. Die Sitzbank öffnet bei dieem Motorrad ähnlich wie eine Motorhaube an einem Auto. wenn man sie zu weit öffnet, verbiegt man mit der Hebelkraft der Bank die hintere Blechkante. So auch hier. Also biege ich die Kante mit einer Wasserpumpenzange wieder in die ursprüngliche Form. Dann bohre ich die Ø5 Bohrungen der Nieten noch auf Ø6,8 auf, damit die Vierkante der Schlossschhrauben durch passen. Schrauben finde ich bei eBay. 25 Stück für 5,20€. Die bestelle ich gleich. Um die Stützstange zu entfernen, muss man eine kleine Lasche im Blech zurückbiegen. Das finde ich nicht so schön gelößt. Da ruiniere ich mich später bei der Montage gleich den neune Lack. Die Lasche breche ich mit einer Zange ab und verrunde die Bruchkante. Hier werde ich später mit eine kurzen M6 Senkkopfschraube den Stange sichern. Apropos Stange....

Material für eine neue Stützstange

Die die Stützstange ziehmlich rostig, ist werde ich sie ersetzen. Ich habe neulich beim herum kramen in meiner Materialkiste, Ø5mm Rundmaterial entdeckt. Ich kann nicht wirklich sagen, was es für ein Material ist, aber es liegt schon seit Jahren in der Kiste und ist nicht rostig. Dann taugt es auch das für die Honda.

Fertig ist die neue Stützstange

Ich biege es im Schraubstock in die selbe Form wie das Orginal, säge den Überschuss mit einer Bügelsäge ab. Kurz am Schleifbock glätten und entgraten. Zum krönenden Abschluss kommt eine Fahradventilkappe als Lackschoner dauf. Hat nix gekostet, sieht gut aus: Holger sehr zufrieden ;-) Morgen wird sandgesrahlt....

15.01.21 Webseite+ Scheinwerfer

Passt leider auch nicht....

Nun haben wir schon den Freitag den 15. Januar und ich habe gefühlte Ewigkeiten nicht mehr an der CL weitergemacht. Das liegt wohl unter anderem daran, daß mein Winterurlaub leider vorbei ist. Die Arbeit kann einen aber auch wirklich machmal den Tag rauben. Allerdings ist der Hauptgrund für meine Inaktivität eher in der Webseite zu sehen. Das Finale vor der Veröffentlichung und auch die ersten 3 Tage danach haben mich ganz schön in Anspruch genommen. Es gab noch einige Schwierigkeiten mit meinem Provider sowie auch in bei dem Einrichten der Übertragungsdaten in meiner Websoftware. Ebenso hat die liebste aller lieben Frauen alle Textausdrucke in Sachen Rechtschreibung und Grammatik durchgesehen. Das waren dann für mich auch noch einmal bestimmt 4 -5 Stunden Korrekturarbeit. Ich gebe offen zu, keine besonders schöne Arbeit für mich, aber so Fehlerübersät wollte ich die Seite auch nicht lassen. Aber nun bin ich gerade davor und kann morgen endlich mal wieder etwas praktisches am Objektder Begierde erledigen. Zum Glück war aber die Post in der Zwischenzeit fleissig. Der CL175 Scheinwerfer aus den USA ist angeliefert worden. Ein wirklich gut erhaltenes Stück, aber leider ist er für die CL450 zu klein gewesen. Ich konnte ich aber gleich über Kleinanzeigen weiterverkaufen an einen Besitzer einer CL350. Ein schönes Mopped hat der Stefan sich da gebaut. Der nächste Scheinwerfer, den ich gelauft hatte ist auch angekommen. Ein CB250G Scheinwerfer. Leider ist bei diesem das Gehäuse ca. 5mm zu breit. Nun habe einen orginal CL450K3 Lampentopf bei CMS bestellt und hoffe. daß wenigstens der Chromring von der CB passt. CMS hat leider recht hohe Versandkosten, daher sammel ich hier lieber. Nun lohnte es sich aber, da ich auch noch eine Werkzeugbox und eine Kettenführung für die CL250S sowie Vergaserschellen für die 450er benötige.

Noch mehr Scheinwerfergeschichten

"Frisches Material"

Da die Honda zur Erstabnahme recht intensiv inspiziert wird, hatte ich mich im Vorfeld bei dem TÜV Experten über den Scheinwerfereinsatz informiert. Leider besteht er auf einen Einsatz mit E Kennung. Diesen im Ø160 zu finden war wirklich nicht einfach. Fündig bin ich nur bei diesem Shop geworden. Preis, Lieferzeit und die Ware sind aber sehr zufriedenstellen. Desweiteren sind noch folgende Teile eingetrudelt: Der Sitzbankbezug aus England, ein neuer Schaumstoffkern & ein orginal Kupplungshebel aus Italien, die VA Schlossschrauben aus Deutschland und ein NOS Tacho aus den USA. Falls ich mal als Zerspaner arbeitslos werde, starte ich eine neue Karriere als internationaler Einkäufer :-) So gut für heute. Morgen geht es weiter.

16.01.21 Sitzbankplatte

Die vorgestrahlte Sitzbankplatte

Es ist Sonntag und nach dem Frühstück bin ich mit meiner Frau Steffi ca. 10Km Rad gefahren. Ein bißchen Sport muss sein und frische Luft tut gut. Gerade zu dieser Zeit, wo man nicht so viel in der Natur ist. Zum Glück wohnen wir dicht am Stadtrand und sind schnell Ausserorts. Aber es war echt sau kalt. Dienstag dieser Woche hatte meine Kollege Frank die Platte mit einem kleinem VA-Blechflicken repariert. Am Freitag hatte ich die Sitzbankplatte und die ein Einzelteile vom rechten Fussrastenausleger und den Instrumentenhalter schon mal in der Strahlkabine bearbeitet. An der Sitzplatte waren noch viele Kleberreste mit Schaumstofffetzen dran. Die eigentliche Farbe der Platte ließ sich sehr leicht entfernen, aber an der Klebe ist das Stahlgut gescheitert. Soll man echt nicht denken. Also bin ich diesen gestern mit der Flex und einen Topfbürstenaussatz zu Leibe gerückt. Als erste Handlung heute, habe ich mich einer ehr unangenehmen Aufgabe gewidmet. Ich wollte schon seit langen das Korundstrahlmittel ausprobieren. Also musste erstmal die Hochofenschlacke raus. Dazu klapp ich das Lochblech in der Kabine hoch und stelle unten einen Eimer unter die Entleerungsöffnung der Kabine, fege alle Strahlmittelreste aus den Ecken. Mit Pressluft reinige ich alle Nischen der Kabine. Nun baue ich auch noch den Abluftfilter aus und reinige diesen draussen im Innenhof mit Druckluft. Wahnsinn wie viel Staub beim Strahlen abgesaugt wird. Eine gut gefüllte Handschaufel fege ich zusammen. Ich selbst sehe aus wie Minenarbeiter. Bei der Gelegenheit kurze ich auch gleich das Abluftrohr um 10mm, da es bei der Montage hier immer klemmte.

Strahlen mit Korund

Repariert und sauber gestrahlt

So die Kabine und das Umfeld ist wieder sauber. Ich fülle das Korund ein und lege los. Es ist deutlich feiner als die Schlacke und wird von meiner Strahldüse besser angesaugt. Das Ergebnis begeistert mich. Es wird deutlich mehr Material bewegt und entsprechend schneller Farbe und Rost abgetragen. Das Zeugs kostet zwar das dreifache, aber das ist es locker wert. Es soll auch länger benutzbar sein. Dazu werde ich natürlich berichten.

Linker Fussrastenausleger

Hier muss ich einiges ändern.

Am linken Fussrastenausleger gibt es auch einges zu tun. Die Honda steht aus den Seitenständer extrem geneigt. Fast so wie früher unsere Mofas. Da fanden wir damals total cool. Auf dem Auktionsfoto ist ein Klotz drunter gelegt. Nun weiß ich auch warum. Der Ständer ist verbogen, der Gelenkbolzen ausgeschlagen und die Anschläge sind abgenutzt. Ausserdem möchte ich den Ständer so umbauen, daß er von allein einklappt. Also ich möchte es eigentlich nicht, aber der TÜV. Das ewige Thema Seitenständer an Oldtimer Motorrädern. Ein Schalter läßt sich nicht so einfach montieren, also wir er modifiziert. Also demontiere ich alle Teile und spanne den Ständer in den Schraubstock. Damit ich die Gabel nicht zerquetsche kommen passende Futterbleche dazwischen. Mit dem Bunsenbrenner erhitze ich das Material bis es beginnt leicht zu glühen. Dann gibt Haue mit dem Fäustel. Leider ist der Ständer in beiden Richtungen verbogen. Einmal umspannen bitte, Brenner und kaschumpf mit dem Hammer druff. Der ist grade und wird abgekühlt. Am Ausleger trenne ich den Federzapfen mit der Flex ab und ebene den Rest mit der Fächerscheibe ein. Rechts, fast an der Kante des Auslegers, setze ich eine Körnerpunkt. Hier bohre ich eine 6.8mm Bohrung und schneide M8 Gewinde rein. Eine M8 VA Schraube Kürze ich mit der Flex und drehe den Kopf zylindrisch auf Schaftdurchmesser. Den Einstich für die Feder kann ich heute noch nicht machen. Mir fehlt noch die Doppelfeder und ein Einstechstahl. Beides ist aber schon bestellt.

Abgebrannt

Mein Tageswerk...

Am Ausleger entferne ich mit der Fächerscheibe noch einige 50 Jahre alte Schweißspritzer und verrunde die scharfen Kanten etwas. Nun klemme ich mit die Teile, meinen Gasbrenner, Feuerzeug und eine Zange unter den Arm und wandere hinten in die Ecke des Grundstückes. Hier brenne ich den Lack und das restliche Fett ab. So lassen die Teile sich einfacher blank strahlen. Zum Feierabend gibt es ein Bierchen und die Webseite wird aktualisiert.

24.01.2021 Linker Fussrastenausleger Part 2

Sonntagabend. Es ist an der Zeit die Seite auf den aktuellen Stand zu bringen. Eigentlich wollte ich immer tagesaktuell berichten. Mir ist aber aufgefallen, daß ich zwar auch unter der Woche aktiv bin, es aber oft nur Kleinigkeiten sind die ich anstoße. Aktionen die oft noch nicht angeschlossen sind um darüber zu Berichten. Versuchen wir es mal mit einem Wochenrückblick. Am Dienstag habe ich nach der Arbeit die Sitzbankplatte zu meinem Pulverbeschichter gebracht. Am nächsten Freitag kann ich sie wieder abholen. Das ist gut. Im Laufe der Woche sind viele Pakete angekommen. Die orginalen Luftfilter mit den Gummis für den Verbindungskanal. Am Montag ist die Doppelfeder für den Seitenständer angekommen. Leider kann ich sie nicht verwenden, weil ich eine Feder benötige, bei der die Ösen um 90 Grad versetzt sind. Sie war sehr preiswert und wandert in meine Federkiste. Ich habe aber schon eine weitere bestellt. Mittwoch wurde die Vorrichtung zum Aussengewindeschneiden, der Schneidring M10x1.25 und ein Einstechstahlhalter für die Drehmaschine geliefert. Den benötige ich dringend für den Umbau der Federmechanik des Seitenständers. Donnerstag kam ein lange erwartetes Paket von CMS. Mit dem Scheinwerfertopf, der Schellen für den Vergaser und die Luftfilter, sowie ein paar Teile für die CL250S. Das VA Sechskantmaterial SW14+17 wurde auch geliefert. Und auch noch die Schnellkupplung für den Tank. Danke Georg für den Tipp. Auf die Teile komme ich dann später noch einmal zurück, wenn sie "verarbeitet" werden.

Seitenständerbolzen

Der Neue und der Alte
Der Neue und der Alte

Da Material und die noch fehlenden Werkzeuge geliefert wurden, hab ich mich Samstag mal daran gemacht einen neuen Bolzen zur den Seitenständer anzufertigen. Der vorhandene Bolzen ist schon etwas verschlissen und es fehlt ihm der Zapfen für die Umlenkung. Das ist eignetlich das erste "richtige" Teil, daß ich auf der Maschine anfertige. Das VA Material ist zum Glück nicht übermaßig zäh und lässt sich gut zerspanen. Beim Schneiden des M10x1.25 Aussengewindes dreht sich leider der Schneideisenhalter im Morsekegel des Reitstockes mit. Bei den Reitstock gibt es kein Arretierung im Konus. Das ist schon sehr ungewöhnlich. Den Innenkegel möchte ich mir aber ungern ruinieren. Bei Paulimot gibt es eine MK2 auf Zylinder Ø30 Adapter und eine Mulifix A Halter mit Ø30 Bohrung. Die 85€ werde ich wohl ausgeben müssen. So kann ich auch mit Vorschub bohren. Ganz nett nebenbei. Ausser dem Bolzen fertige ich noch 2 kleine Zapfen an. Die benötige ich, um die Federn einzuhaken. Als Material dienen mir dazu M8 Zylinderschrauben aus Edelstahl. Die Zapfen bekommen einen Einstich für die Feder bzw. die Umlenkplatte.

Umlenkplatte(n)

Links der erste, rechts der zweite Versuch
Links der erste, rechts der zweite Versuch

Den oberen Zapfen schweisse ich in der werkseitigen Bohrung für den alten Zapfen fest. Auch wenn ich mich immer noch sehr schwer tue, geht es mit dem WIG Schweissen langsam etwas besser. Das gibt mir ein wenig Hoffnung. Ich hatte schon ernsthaft überlegt, mir wieder ein MAG Gerät zu kaufen. Dann verschließe ich auch die M8 Bohrung im Halter, die ich letzte Woche gebohrt habe. Da hatte ich wohl etwas zu einfach gedacht. Ohne Umlenkplatte geht es nicht, da die Feder sonst zu stark überdehnt wird und der Ständer sich evtl. einklappt auch wenn das Fahrzeug drauf abgestellt ist. Die Umlenkplatte fertige ich mir zunächst aus Pappe an um den die optimal Form besser zu finden. Nach dem ich den Bewegungsablauf ein paar mal simuliert habe übertrge ich die Kontur auf 2.5mm VA Blech. Diese schneide ich mit der Trennscheibe aus, verrunde und glätte die Aussenkontur mit der Fächerscheibe. Ich bohre 1 x Ø8,5 und Ø6. Die Ø8,5 Bohrung feile ich zu einer leichten Schlüssellochkontur. Am Ständer flexe ich die alte Federlasche ab. Sie passt nicht für die Doppelfeder und ist ausserdem zu weit oben. Ich schraube den Ständer an den Ausleger und ermittle den Punkt für den Zapfen am Ständer. Ca. 5-10mm Federvorspannung sollten ausreichen. In den Ständer bohre ich ein Sackloch Ø6 für den Zapfen. Dieser kommt an Ort und Stelle und wird festgeschweisst. Die Schweißnaht muss ich rechlich beschleifen, damit es halbwegs gescheit aussieht.

Weiter im Text

Alles andere als Federleicht.
Alles andere als Federleicht.

Also montiere ich den Ständer noch einmal am Ausleger. Um die Feder leichter einhaken zu können, montiere ich den Ausleger am Mopped. Da fällt mir wieder ein, daß ich noch Feingewindemuttern aus VA benötige. Die bestelle ich bei ebay. Echt praktisch, daß man heute 7 Tage, 24 Stunden einkaufen kann. Mir dem DHL Fahrer Ingo bin ich übrigens schon lange auf Du. Er fährt aber auch Mopped und bastelt dran herum. Nach dem ich die Feder eingehakt bekommen habe, muss ich feststellen, daß meine Umlenkplatte einen Konstruktionsfehler hat. Der Ständer bleibt auf halber Strecke stehen. Also schneide ich noch eine weitere Umlenkplatte aus und versetzt hier die Federbohrung um ca.5mm nach oben und 3mm nach links. So bekomme ich etwas mehr Vorspannung realisiert. aber auch mit der 2. Platte bleibt der Ständer auf halber Strecke hängen. Ich schleife in der Ecke einen Freigang, weil ich vermute, daß sich das Blech am Gelenkzapfen aufhängt. Noch einmal die Feder einhängen. Leider funktioniert der Trick mit den Scheiben, bei einer Doppelfeder auch nicht so gut. Aber mit der Grippzange kann ich am Umlenkblech ganz gut anpacken. Nun gebe ich noch eine Tropfen Öl auf den Gelenkbolzen und die Mechanik tut endlich was sie tun soll. Man das war eine schwere Geburt. Hoffentlich klappt es später auch noch, wenn die Teile lackiert sind und alles etwas strammer passt Zum X ten mal baue ich die Teile wieder auseinander. Die Platte schleife ich mit der Flex noch ein bißchen blank.

Finale Abhandlung(en)

Ausleger_gestrahlt
Ausleger_gestrahlt

Ich schmeiße den Kompressor an und strahle alle Teile vom Ausleger sauber. Frisch gerstrahlt sehen sie doch schon etwas ansehnlicher aus. Den Gelenkbolzen spanne ich noch einmal in die Drehmaschine ein und kürze den Umlenkzapfen um 5mm. Die Länge reicht locker. So sieht es etwas dezenter aus. Wahnsinn 2 Tage Arbeit für die Ständermechanik. Was tut nan nicht alles für den Segen des TÜVes. :-) Leider ist für heute noch nicht ganz Feierabend. In der Werkstatt sieht es aus wie Dresden 1945. Also werden Handfeger, Besen, Lappen und Pressluftschlauch geschwungen bis alles wieder ansehnlich aussieht. Ich muss euch übrigens noch schnell den schönsten Spänesammeleimer der Welt zeigen. Geil nech....

31.01.2021 Fussrasten Part3

Da backen sie vor sich hin.
Da backen sie vor sich hin.

Es ist mal wieder Sonntag. Eis und Schnee in Norddeutschland. Schnee, der mehr als einen Tag liegen bleibt haben wir echt schon lang nicht mehr gehabt. Aber gut, zurück zur Sache. Diese Woche habe ich ein wenig Werkstattpflege betrieben. Meine PC Ecke hat einen 2. Monitor bekommen. Einen kleinen 19". Mehr Platz gibt mein Schreibtischchen nicht her. So sollte es mit der Seitenpflege etwas leichter von der Hand gehen. Was ist so in der Woche passiert? Am Mittwoch habe ich die Teile der Fussrasten, der Sitzbankmechanik und den Instrumentenhalter Pulverbeschichtet. Das ging diesmal ganz gut von der Hand. Erst grundiere ich die kalten Teile mit einer eher dünnen Schicht Grundierungspulver. Wärend sie die 20 Minuten im Backofen verweilen reinige ich die Kabine und wechsel die Farbe auf schwarz hochglänzend. Nach den 20 Minuten schalte ich den Backofern aus, lasse die Teile aber im Ofen. Jetzt hole ich nir nach und nach die heissen Teile aus dem Ofen und beschichte sie mit einer dicken Schicht Decklack. An den warmen Teilen schmilzt das Pulver leicht an und haftet somit sehr gut. Die Teile werden ans Backgitter gehängt. Dann schiebe ich das Gitter in den Ofen und "backe" noch mal 20 Minuten. Die Zeit kann ich wieder gut nutzen um sauber zu machen. Das geht am besten mit meinen Tonnensauger. Wenn die Backzeit abgelaufen ist schalte ich den Ofen ab und lasse die Teile bei offener Klappe auskühlen.

Backwaren

  • Frisch "gebacken" düfen die Teile noch ein wenig "abhängen"
  • Bis auf 2 kleine Stellen ganz gut gelungen.

Fussrasten Vormontage

Passen leider nicht.... :-(
Passen leider nicht.... :-(

Nach eine paar Arbeitan allgemeinen Arbeiten in der Werkstatt möchte ich doch gern auch noch ein bißchen was an der CL bewerkstelligen. An den Auslegern gibt es eine schmale Nische. Hier ist leider keine Beschichtung hingekommen. Ich habe mal bei YouTube gesehen, wie einer mit einem Heißluftgebläse Kratzer ausbessert. Das werde ich aber lieber erst an einem Probestück üben. Da man die Nischen eh nicht sieht, bessere ich sie mit einem Lackstift aus. Dann werde ich als Nächstes mal die neuen Gummis auf die Rasten drücken. Leider sind es nicht die richtigen Gummis, die ich geliefert bekommen habe. Sie sind für runde Rohre. Die Rohre an meiner CL sind aber viereckig. In der Artikelbeschreibung steht u.a. CL450K3. In der Partslist sind auch runde Rohre abgebildet, aber die Ausleger ansich sehen auch anders aus als meine. Hm???? Bei eBay entdeckte ich Gummis für viereckige Rohre. Die sind aber für CB500-750 Four. Man weiß ja bei einem alten Mopped nie wirklich genau, wer mal was ersetzt hat. Tja, dann muss ich diese wohl bestellen und die anderen zurück schicken. Ich könnte das Klappschanier der Sitzbank zusammenbauen, aber die Schraube ist nicht mehr sehr ansehnlich. Das sieht zwar kein Mensch, aber ich werde sie trotzdem gegen eine aus VA ersetzen.

Seitenständer

Rahmensimulation
Rahmensimulation

Dann baue ich halt die Seitenständermechanik zusammen. Darin bin ich ja schon geübt. Zunächst muss ich das M10x1.25 Freigewinde im Ständer vom Lack befreien. Dazu flexe ich 2 Kerben in den alten Ständerbolzen. Ich muss mir bei Zeiten mal einen Gewindebohrer beschaffen. Erstmal geht aber der alte Bolzen dafür. Hatte die Gabel vor der Beschichtung gut Spiel, passen die Teile jetzt so gerade eben noch zusammen. Der Bolzen wird mit Fett eingesetzt, ganz leicht fest gezogen und von hinten mit einen Kontermutter gesichert. Dann spanne ich den Ausleger mittels 2 Schrauben in den Schraubstock. Das L-Blech schleife ich noch weiter blank und feile die Ø8,5 Bohrung etwas auf, da es nicht mehr über den Bolzen passen will. Mit Hilfe meine größten Grippzange und sehr viel Kraft gelingt es mir das Blech gegen die Federkraft einzuhaken. Die Feder hat's echt in sich.

07.02.2021 Fußrastenfinale

Ein langer Kampf nimmt sein Ende...
Ein langer Kampf nimmt sein Ende...

Sonntag 17.30 Uhr. Ran an die Tasten, noch mit etwas öligen Fingern. Frei nach dem Moto "Bin ich ölig, bin ich fröhlich". Draussen herrscht Eiseskälte und ein starker Wind aus Osten. Zum Glück hat mein Kellerraum ein Heizung und vernünftige Fenster und Tür(en). Das Thema Fußrasten nimmt nur endlich ein Ende. Donnerstag sind die Rastengummis für die CB750Four geliefert worden. Sie passen perfekt. Zum Montieren der Gummis auf den Trägerrohr benutze ich Haarspray. Jupp, richtig gelesen. Das sprühe ich in die Gummis. Es macht sie kurze Zeit schön flutschig und fängt dann an zu kleben. Geht auch prima für Lenkergriffe. Am Motorrad kann ich sie aber noch nicht wieder anbauen. Die Schrauben bzw. Bolzen möchte ich auch gegen welche aus VA ersetzen. Material und ein Gewindeschneidring M12x1.25 dafür sind bestellt.

Sitzbankplatte

Fertig zum Beziehen
Fertig zum Beziehen

Am Mittwoch hole ich die Sitzbankplatte vom Meister des Pulvers ab. Die Firma ist echt erstaunlich. Eine alte Halle in Nissenhüttenform. Dunkel, rummelig, staubig, es riecht nach chemischen Bädern und Lackharzen. Da zwischen wuselt ein freundlicher älterer Herr herum. Machmal habe ich auch schon ein paar Mitarbeiter gesichtet. Um 15.45 Uhr ist aber nur noch der Chef in Gange. Er möchte 25€ für die Arbeit haben. Ich gebe ihm 30€. Dann seine Frage: Habe ich nicht im letzten Jahr schon mal eine Platte für Dich gemacht? Ist die schon durchgesessen? Ja, haben Sie und nein ist sie nicht. Ich habe mehr als ein Motorrad. Wir quatschen noch ein wenig über die schönen alten Motorräder. Er hat viele Geschichten von z.B. vollständig verchromten Rahmen, auf Lager. Solche Menschen kann man doch nur mögen. Zu Hause angekommen montiere ich die Stützstange und sichere sie mit einer M5 Senkkopfschraube aus VA, sowie einer leicht angepassten Karoscheibe und Hutmutter aus selbigen Material. Das sieht schon mal chic aus. Den Kantenschutz befreie ich von Kleber und Schaumstoffresten. An ein paar Stellen fixiere ich ihn mit Heisskleber. Ca. 2cm "fehlen". Hm....geschrumpft??? Morgen bringe ich die Teile dann zur Polsterin. Sie ist auch so ein super netter Mensch, zu der man gern geht. Freue mich schon drauf.

Gurtbleche

"Oxidatione"
"Oxidatione"

Die überarbeitete Sitzbank bekommt natürlich auch einen neuen Haltegurt für den Sozius. Leider sind die Blechklammern ziehmlich rostig. Ich hatte für meine CL250S schon einmal genau diese Bleche neu angefertigt. Sogar mehr als ich brauchte. Leider kann ich sie nicht mehr wieder finden. Also bestelle ich neue Laserteile bei der Blechfertigung Lothar Teske. Die haben zwar eine schöne und moderne Fertigung, aber anscheinend keine Webseite. Da kann ich nichts verlinken. An meiner Drehmaschine fertige ich aus VA Rohr Miniaturbuchsen in Ø8x6 4mm lang. Für solche Teile ich die Maschine echt perfekt. Besonders die integrierte Spannzangen. Die Buchsen hefte ich mit den WIG Gerät an den Blechen fest. Das klappt zum Glück ganz gut. Hatte echt Bedenken in das 1mm Blech gleich Löcher reinzubrennen. Mit einen Vliesmopp schleife ich die Aussenseite wieder blank. Aus einem Stück zurecht gefeilten Flacheisen 26x4 baue ich mir eine improvisierte "Biegevorrichtung", mit der ich die Bleche per Schonhammer schon mal in Form bringe. Der Rest passiert dann, wenn ich den Gurt passend abgelängt habe. Dazu benötige ich natürlich die bezogene Sitzbank.

Von Rohr zum Halter

  • Das Rohrohrmaterial
  • ....die Zwischenstufe...
  • ... und feddich.

Sitzbankscharnier

Das letzte Teil um das ich mich diese Woche gekümmert habe, ist das Sitzbankschanier. Die beiden Blechteile hatte ich ja neu Pulverbeschichtet. Die Gummibuchsen und das innere Rohr waren noch gut. Nur der Bolzen gefiehl mir nicht so gut, da die Zinkschicht schon z.T. schwarz war. Also hab ich mir 8mm VA Rundmaterial bestellt und an einem Ende ein kurzes M8 Gewinde drauf geschnitten. Auf das Gewinde kommt eine flache M8 Hutmutter drauf. Diese sichere ich mit Loctite 638 und viel Drehmoment. Sie wird passend abgelängt und am anderen Ende kommt eim M6 Gewinde drauf. Montiert wird der Bolzen mit einer selbstsichernden M6 VA-Mutter. Was auch sonst. Ich glaube, daß wird eine wirklich schöne und anständig überholte Sitzbank.

  • Das M8 Gewinde ist schon drauf
  • Der Schraubenkopf ist vielleicht etwas kolossal, aber was soll's
  • Sieht doch richtig gut aus, oder??

14.02.21 Tank

Foto für den Lackierer

In dieser Woche hab ich begonnen mich um die Lackteile zu kümmern. Aus Erfahrung weiß ich, daß der Lackierer auch noch so seine Zeit benötigt und ich möchte dieses Jahr auf jeden Fall mit der CL auf die Strasse. Vielleicht habe ich es auch ein wenig vor mir hergeschoben, weil es bei dem Tank ein Problem gibt, für das ich noch keine Lösung hatte. Einer meiner Vorbesitzer hatte den Tank von innen beschichtet. Leider sehr ungleichmäßig. An einigen Stellen sah der Lack sehr gut aus, an anderen wiederum war kaum Farbe hin gekommen. Was tun? Drüberbeschichten, so lassen, Besschichtung entfernen? Auch eine Webrecherche hat mich nicht so wirklich weiter gebracht. Das zweite Problem ist einen kleine Sicke um den Tankstutzen. Hier hatte mein Bekannter Georg das Problem, daß sich der neue Lack durch übergelaufenes Benzin abgelößt hatte. Nach einigen Überlegungen, bin ich zu dem Entschluss gekommen, diese Rille mit Weichlot zu verfüllen. Ich hatte bisher nur Kupferrohre gelötet. Aber das Thema verzinnen wollte ich schon immer mal ausprobieren. Leer und "neutralisiert" hatte ich den Tank schon vor einiger Zeit, weil ein Bekannter mir eine kleine Delle auf der rechten Seite herausgezogen hatte. Also habe ich zunächst die Honda Embleme und den Tankdeckel mit dem Verschlussriegel abgebaut und einen provisorischen Verschluss aus einer U-Scheibe, einer M6 Schraube und einem Stück Flacheisen angefertigt. Dann habe ich den Lack um den Stutzen in der Strahlkabine entfernt.

Lötarbeiten am Stutzen

Mein Erstlingswerk in Sachen verzinnen

Die gestahlte Rille habe ich dann mit Lötwasser bepinselt und dieses mit Pressluft wieder trocken geblasen. Nun bekommt der Bereich eine satte Schicht Lötpaste ausgetragen. Diese erwärme ich mit der Lötflamme bis die Paste beginnt silbrig zu glänzen. Nun füge ich vorsichtig Lötzinn von der Rolle nach und erwärme den Bereicht immer mal wieder. Klappt gut. Nur muss ich den Tank bei der Aktion möglichst waagerecht ausrichten, damit das Lot nicht der Schwerkraft folgen kann. Mit einem nassen Lappen entferne zwischendurch überflüssiges Zinn und wische die Flussmittelreste ab. Mit eine Rundfeile gleiche ich die Zinnstärke etwas an. Den Rest verschönert 180er Schmirgel. Das Ergebniss überzeugt. Bei der Aktion stelle ich fest, daß die Beschichtung im Inneren des Tankes um den Stutzen komplett verkohlt ist und sich gut mit dem Finger abbröseln lässt. Somit habe ich evtl. die Lösung für meinen Beschichtungsproblem.

Feuer und Flamme

Shabbylook dank Bunsenbrenner

Also schnappe ich mir meinen Bunsenbrenner, Schweißhandschuhe, Feuerzeug und den Tank und verschwinde in die hinterste Ecke des Grundstückes. Hier bekommt der Tank von alles Seiten die Flamme zu spühren. Den Stutzen kühle ich immer wieder im Schnee ab. Nicht das mir mein Kunstwerk wieder verläuft. Am Ende der Aktion qualmt es mächtig aus allen Öffnunngen heraus und aus Saphierblau ist Schwarz-türkis geworden. Am folgenden Tag bringe ich einen kleinen Eimer grobe Schruppspäne von der Arbeit mit. Sitze ja sozusagen an der Quelle. Die Hälfte der Späne kommen in den Tank, Deckel drauf. Ich hole meinen alten Betonmischer aus dem Schuppen und spanne den Tank mit einem Spannriemen davor. Nun wird der Mischer in verschiedenen Stellungen laufen gelassen. Zwischendurch leere ich den Tank einmal aus und befülle ich mit frischen Spänen. Nach ca. 2 Stunden werden auch diese Späne herausgeschüttelt. Sieht nicht schlecht aus, ist aber noch nicht wirklich blank. Das Verkrustete ist ab, aber der Tank ist immer noch schwarz von innen. Also versuche ich mein Glück mal mit dem Reiniger aus den Versiegelungspaket vom Tanksiegelshop. Die liefern übrigen ganz schön fix. Der Reiniger wird in einem Eimer angesetzt und in den zuvor gespühlten Tank gefüllt. Mittels eines kleinen Tauchsieders wird die Lauge für einen gute Stunde auf 60° gehalten. Einiges der schwarzen Schicht hat sich abgelößt, aber leider noch nicht alles. Ich spüle den Tank noch mal kräftig durch und trockne ihm mit der Lötlampe. Bei Kleinanzeigen hatte ich doch neulich gesehen, daß jemand kleine Korrundsteine angeboten hat. Diesen Herren kontaktiere ich doch mal. Für 17,90€ machen sich 4kg der Steinchen auf den Weg zu mir. Wir werden den "Kumpel" schon irgendwie schön blank bekommen.

Tankbehandlung

  • Nicht wirklich eine gleichmäßige Beschichtung
  • Nach der Flammenbehandlung sieht er so aus
  • "Reinigungsmaterial" de Luxe für umsonst
  • Nicht nur zum Beton anmischen gut

21.02.21 Tanksanierung Part 2

Vorsicht kostbare Ware :-)

Es ist mal wieder Sonntag und ich sitze mit einem leeren Kaffeebecher am Rechner. Heute ist in Schleswig Holstein der Frühling erwacht. Oder vielleicht sollte man eher von einen Frühlingsvorboten reden. Wir waren eine gute Stunde mit den Rad unterwegs und haben schon so die ersten Biker gesichtet. Meine Saison beginnt aber erst zum 1. April. Vielleicht sollte ich wenigsten mal ein Mopped durchgängig zulassen. Dann brauche ich aber auch noch warme Bikerklamotten. Aber nun mal zurück zum Thema. Am Mittwoch sind die Korundsteine geliefert worden. Leider sind sie aussen glatt wie Kinderpopo. Das brauche ich garnicht erst zu versuchen. Also bringe ich mir am Freitag noch einen weiteren Eimer Späne von der Arbeit mit und befülle damit erneut den Tank. Diesmal kommt er ins Polsterfolie verpackt in einen Karton längs in den Mischer, so das die Späne in der anderen Richtung "arbeiten" können. Nach 2 Stunden Rumgerummel sieht er von innen schon deutlich blanker aus. Mit eimem Endoscope untersuche ich den Tank von innen. Leider ist die Farbe in den Falzen immer noch nicht ab. Z.T. ist sie dort sogar noch etwas rötlich, also bearbeite ich diese Bereiche noch einmal intensiv mit dem Bunsenbrenner. Die Farbe wird von der Hitze regelrecht abgesprengt, so daß ich noch einiges an schwarzen Brocken herausfischen bzw. herausspülen kann.

Entroster

In der Chemieküche

Am Samstag widme ich mich Schritt 2. Dem Entroster. Wirklich rostig ist der Tank eigentlich nicht, aber schaden kann es ja nicht und vielleicht lößt es weitere Lackreste ab. Im Prinzip ist es die selbe Sache wie schon beim Reiniger, ausser daß das Zeugs beim Einfüllen fürchterlich in die Atemwege reizt. Zum Glück haben wir im Haus eine kleines Bad mit Dusche im Keller. Allerdings stelle ich immer wieder fest, daß ein Spühlbecken mit warm Wasser in der Werkstatt sehr sinnvoll wäre. Das werde ich bei meiner Werkstatterweiterung auf jeden Fall installieren. Nach gut einer Stunde wird der Entroster abgelassen und der Tank noch eine mal mit Wasser gespühlt. Mit meinem Heissluftgebläse föhne ich ihn trocken und werfe noch einen Blick in das Innere. Nicht perfekt, aber so kann es wohl bleiben. Die Beschichtung verschiebe ich auf Sonntag. Heute habe ich dazu einfach keine Lust mehr.

Lampenring

Der Ring wird passend gemacht

Nach vielem Hin und Her habe ich mich zu eine Doppellösung entschieden. Für die Erstabnahme bekommt die CL eine Scheinwerfer mit dem geforderten Einsatz mit einem "E" auf dem Glas. Später werde ich auf den orginalen Lampenring mit einem Einsatz einer CB250G mit "NL" Kennung wechseln. Dieser sieht einfach besser aus und ist zeitgemäßer. Der Ring muss aber noch aufgearbeitet werden und benötigt eine Neuverchromung. Darüber werde ich später berichten. Da der Chromring am Ausschnitt ca. 2mm zu klein ist spanne ich ihn vorsichtig in die Drehmaschine ein und kratze zentel für zentel Milimenter Material heraus. Den Ring muss ich dabei immer wieder an die Backen drücken und Nachspannen. Der darf mir echt nicht kaputt gehen. Entgraten und glätten erledige ich mit dem Dremel gleich in der Drehmaschine mit. Die Schnittkante bekommt einen "Anstrich" mit Klarlack, damit es dort nicht gleich braun wird.

Gummidrehmaschine

Geht nich nur für Metall....

Wo ich schon so in Drehlaune bin kann ich ja auch gleich weiter machen. Für die Seitendeckel benöige ich noch neue Gummibuchsen. Ein Händler aus dem Internet möchte dafür 9.53€ pro Stück haben. Plus Versandkosten natürlich. Nein das ist zu teuer. Ich hatte mal einen Set mit solchen Gummis gekauft. Darin befinden sich 2 duchaus brauchbare Teile. Nur der "Einstich" muss eine wenig nachgearbeitet werden. Auch dazu kann man so eine Drehmaschine sinnvoll nutzen. Stellt sich noch die Frage nach der richtigen Schnittgeschwinndigkeit für Gummi :-). Ich entschlisse mich für V-max. Natürlich müsste ich auch noch die Innenhülsen anfertigen. Diese fehlten an Mopped. Aber da schaffe ich heute nicht mehr.

Tankbeschichtung....es geht in letzte Runde

Bereit für seine "Bestimmung"

Am Sonntag habe ich etwas mehr Zeit und Ruhe für die Tankbeschichtung. Ein letzter Blick in den Tank. Er ist schön trocken, aber über Nacht wieder etwas braun von innen geworden. Laut Anleitung ist das o.k. Also mische ich die 2 K-Farbe an. Kraftig gerührt und geschüttelt, wandert die rote Flüssigkeit in den Benzinbehälter. Mein Selfmade Tankdeckel wird montiert und der Tank 5-10 Minuten geschwenkt und gedreht. leider ist der Deckel nicht so ganz dicht. Zum Glück gibt es Tesakrepp. Wahnsinn, wie lang 10 Minuten sein können. Denn "Rest", also ca 3/4 der Farbe wandert durch den Benzinhahnstützen zurück in die Dose. Evtl. werde ich noch eine 2 Schicht auftragen, aber das kann ich erst morgen sagen. Der Tank wird jetzt ca. 3 Stunden in wechselnden Positionen gelagert, so das sich die Farbe geleichmäßig ablagern kann. Am Ende wird der Tank kopfüber aufgehängt. Dafür eignet sich meine Pulverkabine bestens. Die Zwischenzeit nutze um den orginalen CL Lampenring zu bearbeiten. Die Halter für die seitliche Verstellung trenne ich mit der kleinen Flexscheibe des Dremels ab. Da der Ring leider einige Beulen und Macken hat, muss er neu verchromt werden. Dann kann ich auch gleich die "Füsse" der Seitenverstellung entfernen, da sich hier sicher einiges an Rost im Verbogenen befindet. Mit einem HM Kugelfräser im Bosch Stabschleifer entferne ich die Schweißpunkte und hebel das Restmaterial ab. Nun sieht der Ring nicht wirklich besser aus. Da muss ich einiges Material wieder auflöten. Dazu bestelle ich 2 Stangen Silberlot und strahle den in der Kabine den Rost runter.

Lampenhalter

Der Lack hatte auch schon bessere Zeiten

Zum Lackieren müssen natürlich die Halter des Frontscheinwerfern ab. Keine allzu aufwendige Arbeit. Allerdings bekomme ich dabei einige Teile in die Finger, die so wirklich schön nicht mehr aussehen. Die Verschlussstopfen der Standrohre sowie die Kabelführung sehen arg vom Rost angegriffen aus. An der obere Gabelbrücke blättert der Lack reichlich ab. Eigentlich wollte ich doch noch nicht restaurieren, aber diese Teile sehen schlecht aus... Ich muss nachdenken.... Da ich einen neuen Kettensatz und neue Bremsbacken für hinten gekauft habe, kann ich hier auch gleich weiter machen. Also demontiere ich den Auspuff und das Hinterrad. Der Auspuff sieht verhältnissmäßig gut aus. Es ist sicherlich nicht mehr der Erste. Die Hitzeschutzabdeckung ist von innen arg rostig, auch die Krümmerflansche. Dann zerlege ich die Bremse und demontiere Ritzel und Kettenrad. So sauber die Honda auch beim Kauf war um so mehr Rost finde ich im Versteckten. Ich denke hier hat ein Vorbesitzer öfters mit einem sehr kräfigen Hochdruckreiniger gewütet. Für die Technik ist das nicht die beste Wahl. Aber erstmal ist gut für heute. Feierabendbierchen und Couch sind angesagt. Es gibt eine neue Folge vom Andi Feldmann auf YouTube. Das wird der krönende Abschluss eines schönes Sonntags.

Die Galerie des Rostes

  • Es rostet so schön...
  • ...und rostet weiter.....
  • ...und ímmer weiter :-(
  • gestripte Front mit M-Lenker
  • Radlos....
  • Der Kettensatz kommt auch neu
  • Er darf ein wenig abhängen

28.02.2021 Lacksatz

Findet der Fehler im Bild!

Diese Woche habe ich zunächst den Lacksatz soweit vorbereitet, daß ich ihn bald an den Lackierer meines Vertrauens übergeben kann. Die Beschichtung habe ich Montag noch einmal wiederholt, da bei dem ersten "Gang" nur ca. 1/4 der Farbe im Tank kleben geblieben ist. Ist mir auch ein Rätsel, wie der Hersteller es meint. Die Farbe soll für einen 12 Liter Tank ausreichend sein. Die CL hat 13 Liter Fassungsvermögen. Selbst nach der 2. Beschichtung waren noch ca. die Hälfte der Farbe übrig. Nun gut, seinen Zweck wird die Farbe erfüllen. Haken hinter gemacht. Um dem "teuren" Lackierer etwas Arbeit abzunehmen, strahle ich Lampenhalter, Seitendeckel und Tank schon mal blank. Vorher "behandel" ich die Teile noch mit dem Bunsenbrenner um die Farbe zu lösen. Ein interessantes Farbspiel bietet sich mir dabei. Aus Blau wird zunächst grün, dann schwarz und geht dann in silber über. Echt abgefahren. Die obere Gabelbrücke, die Lenkerhalter und der untere Auspuffhalter werden gleich mir abgebrannt. Sie brauchen auch unbedingt ein neues schwarzes Farbkleid.

Lenkerhalter

Nach dem Sandstrahlen seht die Oberfläche der Lenkerhalter aus wie die Haut einer Kröte. Wie der schwarze Lack das so verbergen konnte. Da hat der Alugießer 1970 wohl einen schlechten Tag gehabt. Da die Honda ja besonders schön werden soll, beschließe ich die Bolzen gegen selbige aus VA zu ersetzen. Dazu bohre ich in der Drehmaschine von der Oberseite aus Bohrungen Ø6.8 und säge die Bolzen am Kopf ab. Die Unterseite fräse ich leicht über und schneide ein M8 Gewinde in die Bohrung. Hier wird später der VA Bolzen im Loctide eingedreht. Denn muss ich allerdings noch anfertigen. Die Liste meine Drehteile ist schon lang. Die knubbelige Oberfläche schleife ich mit den Boschschleifer glatt. Eine kleine Herausforderung, da der Aluguss sehr porig ist.

Die Verwandlung der Lenkerhalter Part 1

  • gestahlt und abgehackt
  • So werden sie Beschichtet besser aussehen

Der CL Lampenring

gelötet und beschliffen

Der orginale Lampenring, den ich in GB gekauft hatte, war ja leider nicht mehr der schönste eine. Ich berichtete darüber bereites. Da man ja immer mal neue Herausforderungen sucht, habe ich 2 Stangen Silberlot bestellt und mich als Hartlöter versucht. Ist eigentlich garnicht so schwierig. Er gelingt mir sogar die Vorderkante neu aufzubauen. Gefeilet und glatt geschliffen sieht das ganz passabel aus. Ich hoffe der Verchromer ist damit zufrieden. Damit es sich lohnt sammel ich noch ein paar Teile zusammen, die ich ihm gern schicken möchte. Das Hitzeschutzgitter des Schalldämpfers, der obere Auspuffhalter, die Krümmerverbindungsschelle, 2 Teile die ich später einmal für meine Kawa Z1000 benötige, so wie die Krümmerflansche der CL. Im Laufe der Woche soll das Paket auf die Reise nach Frankfurt gehen.

Die Krümmerflansche

Bei näherer Begutachtung der rostigen Krümmerflansche fällt mir auf, daß die Oberfläche des Gusses alles andere als glatt ist. O.k. sie waren jetzt 50 Jahre so an der Honda im Einsatz, aber wirklich schön ist das nicht. Da kommt der neue Chrom auch nicht wirklich zur Geltung. Es sind ja immer die vielen kleinen Details, die später einen schönen Gesamteindruck ausmachen, also schnappe ich mir Schutzbrille, meine "Mickymäuse" Flex, verschiedene Scheiben und den Dremel mit einem HM Fräser und bearbeite die Dinger 1.5 Stunden lang. Am Ende baue ich mir für den Feinschliff noch eine improvisiere Schleiftrommel aus einem kleinen Eimer mit Verlussdeckel. Leider ist selbst meine kräftigste Bohrmaschine nicht in der Lage langsam genug zu Laufen. Ich werde es morgen mal mit der Drehmschine als Antrieb versuchen.

Die schönen Sternrippenflansche

  • Die arg rauhe Gussoberfläche....
  • ...sieht beschliffen schon besser aus.

07.03.2021 Polier und Reinigunsarbeiten

2 x 450ccm = 900ccm ;-)

Rückblickend auf die letzten Tage muss ich sagen, ich hatte schon effektivere Wochen. Aber was soll's. Ein bisschen was ist ja wieder passiert. Am Mittwoch kommte ich nun endlich den Lacksatz an meinen Lackierer übergeben. Leider sind seine "Bücher" ziehmlich voll. Da werde ich mich wohl auf eine längere Wartezeit einstellen müssen. Schade, schade, aber was soll man machen. Am Donnerstag habe ich ein Paket mit folgenden Inhalt zum neu verchromen aufgegeben: Auspuffblende, Auspuffschelle, Auspuffhalter, Lampenring Krümmerflansche Schalthebel, Kettenspanner Steckachse mit Mutter, sowie 2 Teile, die ich irgendwann einmal für meine Kawa Z1000 benötige. Mal schauen, wer von beiden schneller ist. Ansonsten habe ich einen Lampenring vormontiert und einige Teile entrostet und poliert. Unter anderen das "Herzstück" der CL. Den Auspuff. Perfekt ist er nicht mehr, aber noch o.k. Zusammen mit dem neu verchromten Hitzeschutz wird es wohl gehen. Ich bin noch am überlegen, ob ich den Schalldämpfer mit Auspuffklarlack überlackiere. In den Nähten und Doppelungen musste ich doch einiges an Rost entfernen. Ich befürchte, es wird dort schnell wieder beginnen zu rosten. Leider hat mal irgendein böser Bube das untere Endrohr mit einer Zange gepackt. Entsprechende Macken ziehren es jetzt. Vielleicht fertige ich ein neues aus VA Rohr an. Schade, daß ich keinen Verchromer in Familie habe. Das wäre praktisch. Auch und eine Edelstahlgelenkbolzenschelle habe ich bestellt. Ein schönes Wort für Scrabble. :-) Dann habe ich noch die beiden 450 DOHC Schilder gereinigt und aufpoliert. Mir ist leider immer noch nicht klar, aus welchem Material sie bestehen. Magnetisch sind sie nicht, für Aluminium sind sie zu stabil und dünnwandig. Eigentlich kann es nur VA Blech sein. Trotzdem waren sie so etwas wie angelaufen?? Oder es war einfach nur sehr hartneckiger Dreck.

Galvanisch verzinken

Sehen nicht mehr so schön aus.

Die hinteren Fussrasten waren mir schon seit langen ein Dorn im Auge. Die Zinkschicht ist matt, die Gummis z.T. kaputt und ausgehärtet. Da ich eh noch einige Teile zum gealvanisch Verzinken bringen möchte, demontiere ich sie kurzer Hand und sie wandern mit die die Kiste für den Galvaniker. Gummis bestelle ich neu. Am Samstag nehme ich mir die hintere Bremsankerplatte vor. Sie wird mit diversen Einsätzen "gedremelt" und mit 180-600 Schmirgelpapier bearbeitet. Anschließend erfolgt eine intensive Bearbeitung an der Poliermaschine. Ca. 3 Stunden später sieht sie schon ziehmlich glänzend aus. Bei Aluminium findet man eigentlich nie ein Ende. Es geht immer noch etwas blanker. Im Umkehrschluss wird die Werkstatt immer dreckiger. So musste ich heute erst einmal gründlich putzen.

Bilder der Woche

  • Was soll man dazu viel schreiben...
  • ....der Zahn der Zeit nagt....
  • ....dran herum
  • Meine Sammlung für den Galvaniker
  • "Shine on you crazy brake"

14.03.2021 Mittelständer & Co

Kaum noch zu erkennen.

Ich dachte ich starte den "Wochenbericht" mal mit einem Foto der Honda. Sehr viel ist ist ja nicht mehr davon übrig. Ich bin mittlerweile auch am ersthaft am überlegen, ob ich sie nicht vielleicht doch komplett zerlege und ganz neu aufbaue, da ich vermutlich eh auf bis zum Ende der Saison auf Lack und Chromteile warten muss. Irgendwie macht es keinen Sinn nur zum Teil zu restaurieren. Das sieht nachher auch komisch aus. Ich denke ich werde es wohl so machen. Aber erstmal zurück zur letzten Woche. Da ich 6qm Kaminholz angeboten bekommen habe, musste die Honda etwas zurückstecken. Aber am Wochenende habe ich ein bißchen was in der Werkstatt getan. Das Schloss der Sitzbank sah doch arg mitgenommen aus und soll einen neue Zinkschicht bekommen. Da ich mir nicht sicher bin, wie gut der chemische Reinigungsprozess in der Galvanik funktoniert, zerlege ich das Schloss lieber in seine Bestandteile. Das macht mir auch aus irgendwelchen Gründen Spass. Die Achse ist mit dem Hebel vernietet, so daß ich zum Körner und dem Akkuschrauber greifen muss. Zusammenfügen werde ich die Teile wohl mit Hohlspannstiften. Leider musste ich 25 Stück bestellen. Braucht noch jemand welche? Wenn ich den Galvaniker noch einmal aufsuche, soll sich der Weg ja auch lohnen. Also suche ich noch mal alle Kleinteile nach Futter für sein Bad durch.

Sitzbankschloss

  • Soll wieder aufgehübscht werden.....
  • ...dazu bitte alles ausziehen....
  • ...und ab in den Karton

Mittelständer

Nach dem ich das Moppedfragmet mit meinem kleinen Scherenheber hinten angehoben habe fällt mit auf, daß der Mittelständer nach oben keinen wirklichen Anschlag hat. Er baumelt eher in den entspannten Feder herum. Da fehlt der Gummipuffer. Da kaum noch Lack drauf ist, muss der überholt werden. Die Feder kommt ab und der Splint wird abgekniffen. Der Bolzen sieht noch recht rostfrei aus, also ist er bestimmt schon mal neu gekommen. Da habe ich leichtes Spiel....Dachte ich.... Er läßt ich ca. 60mm austreiben und will dann partout nicht weiter. Nach dem ich ihn ca. 10x hin und her geschlagen und mit Balestol eingesprüht habe, gebe ich auf und greife zur Flex. Es zeigt sich daß er krumm ist. Krumm ist irgendwie vieles an dieser Honda. Also mal wieder ein Teil mehr für meine Drehteileliste. Der obere Ständeranschlag am Rahmen ist auch verbogen. Wie schafft man das nun wieder. Erst einmal muss die klebrige Masse aus Sand und Kettenfett ab, also her mit dem Bunsenbrenner. Die Pampe brennt fast von allein. Danach ebne ich mit der Fächerscheibe Macken und viele Schweißspritzer ein. Der Anschlag wird im Schraubstock gerichtet. So gut es irgendwie geht. Einen neuen Gummipuffer finde ich bei ebay. Der große Meister der Restaurationen hat bei seiner CL einen Schmiernippel nachgerüstet. Das halte ich für eine gute Idee und kopiere sie. Ins Lagerrohr bohre ich ein M6 Gewinde und kontere eine M6 VA Mutter davor. Aber nur ganz leicht. Die Mutter löte ich mit Silberlot fest. Das ist haltbar genug und für mich leichter dicht zu bekommen, als eine umlaufende Schweißnaht. Die Hilfsschraube kommt wieder raus und das Gewinde wird noch mal sauber nachgeschnitten. Nun wird der Ständer noch Sandgestrahlt. Ich der kommenden Woche werde ich die Bohrung vom Ständer und den Bremspedal auf Ø20H7 oder H8 aufreiben, da sie schon etwa Ø19- 19.3 haben. So habe ich es bei der Anfertigung des neuen Bolzens leichter. Mal schauen, was wir in der Firma für Reibahlen haben. Das Bremspedal will ich noch mit einem einstellbaren Anschlag "ausrüsten", da es sonst den Fussrastenausleger als Anschlag benutzt.

Die wundersame Verwandlung....

  • Schon wieder ist was verbogen
  • In dieser Ansicht noch deutlicher zu erkennen
  • Wärmebehandelt, gerichtet und gepimpt
  • fehlt nur noch der neue schwarze "Anzug"
  • Ständerbolzen Part 1+2
  • Da hat wohl jemand etwas großzügig den Rahmenlack ausgebessert.
  • Hier hingegen fehlt etwas vom Lack

21.03.2021 Vollrestauration

Heckschwund

Sonntag 18.00 Uhr. In Schleswig Holstein ist es zwar leicht sonnig, aber immernoch saukalt. Wir hatten die Idee am Nachmittag mit den Kids in den Tierpark zu gehen. Da waren wir wohl nicht die einzigen mit dieser glorreichen Idee. Schade, aber so blieb mir etwas mehr Zeit im Keller herumzuwurschteln. Wie schon letzten Sonntag angedeutet, habe ich die Entscheidung getroffen die Honda komplett zu zerlegen und neu aufzubauen. Dann passt wenigstens alles zusammen. Also haber ich mir ein paar große Kartons organisiert und begonnen alle bereits überarbeiteten und neu bestellten Teile einzupacken. Weiter habe ich die Federbeine, Kettenschutz und Schwinge demontiert. Die Federbeine sahen eh nicht mehr gut aus. Also habe ich bei Herrn C. neue geordert. Ich hoffe sie taugen was und sehen real auch so gut aus, wie auf den Fotos. Für die Schwinge habe ich auch neue Buchsen für die Federbeinlagerung bestellt. Sie sind auch schon gelefert worden. Die Alten hatten schon Gummifrass. Sie waren garnicht so leicht heraus zu bekommen, da der Aussenring sehr dünnwandig ist. Am Ende habe ich den Ring aufgefeilt. Dann konnte man sie endlich zu fassen bekommen.

Schwingenlagerung

Leicht angefrassen...

Die Lagerung der Schwinge hütete auch ihr kleines Geheimnis. Obwohls alles leichtgängig und gut gefettet war, sah der Lagerbolzen alles andere als gut aus. Die Buchsen sahen ähnlich angefressen aus. Erstaulicher Weise sind sie aus einem magnetischen Material. Ich hätte eher Bronze erwartet. Hier muss jemand kürzlich einen Überholung gemacht haben, aber die Teile wieder so verbaut haben, wie sie halt waren. Stümper....Ich habe die Achse mit zur Arbeit genommen und einem Kollegen aus der Rundschleiferei gegeben. Mal schauen, was er draus zaubern kann. Eine Neue soll in Holland bei CMS 85€ kosten. Etwas zu viel Geld, wie ich finde. Passende Bronzebuchsen werde ich dann selbst drehen. Sonst schöner Maschinenbau mit den umlaufenden Schmiernuten und dem gut zugänglichen Schmiernippel auf dem Bolzenende.

Bowdenzugführung

"Blechbiegemaschine"

Falls sich jetzt jemand fragt: Wo hat er denn diese Dinger abgebaut? Die haben nur indirekt was mit den Honda zu tun. Manchmal muss man sich halt gewisse Hilfsmittel schaffen. Bei meiner CL was das Bowdenzugführungsblech schon arg vom Rost angegriffen. Da man kein neues kaufen kann, habe ich es selbst angefertigt. Die Kontur vom alten Blech habe ich ins CAD übertragen. Ein Bekannter hat mir dann die Kontur aus 1mm VA-Blech ausgelasert. Aus 2 Stücken Flacheisen habe ich eine Negativform gefräst. Das Laserblechteil habe ich dann zwischen die Platten gelegt und diese mit M8 Zylinderschrauben verbunden. Ab in den Schraubstock damit. Mit einem Bronzedorn und Hammer wurde der "Überstand" umgedengelt. Dann ein bißchen schleifen, schleifen und fleissig polieren und fertig ist das Ersatzteil. Da ich 4 Bleche zum Üben geordert hatte und keines in die Hose gegangen ist, habe ich jetzt 3 Stück zu viel. Hat jemand Interesse daran? Die restlichen Teile sind käuflich zu erwerben.

Vom Blech zum Edelblechteil

  • Unten das Orginalteil, oben das Laserblech.
  • Umgedengelt und hochglanzpoliert. Fast besser als im Orginal.

07.04.2021 Pause

Lange ist es her, daß ich die Webseite aktualisiert habe. Leider spielt einem das Leben machnal einen und machmal mehrer Streiche gleichzeitig. Streich mag ich eigentlich nicht sagen. Meine Mutter liegt seit 7 Wochen im Krankenhaus und es sieht leider so aus, als wenn es zu Ende geht mit ihrem Leben. In Verbindung mit Corona einen sehr unschöne Situation, da Besuche im Krankenhaus nicht gestattet sind. Aber nun ist es so wie es leider ist. Mit seinem liebsten Hobby kann man sich zumindest ein wenig ablenken. Wie es der Absatztitel schon verrät, werden die Arbeiten an der CL450 ein wenig pausieren, da ich sie nun doch komplett überholen möchte. Alle bereits demontierten Teile sind bereits in Tütchen, Schutzfolie und Kartons verpackt und liegen im Lagerraum. Denn Rest vom "Schützenfest" werde ich in den nächsten Tagen auch demontieren und zwischenlagern. Dann werde ich die kleine CL250S wieder hervorholen und fertig zusammenbauen. Ein paar Kleinigkeiten habe ich aber noch zu berichten. Den Mittelständer und das Bremspedal habe ich auf Ø20H8 aufgerieben. Das VA Rohmaterial für die neue Achse passt schon "saugend" hindurch. Kurze Zeit hatte ich überlegt, daß Bremspedal in Bronzebuchsen zu lagern, aber das ist vermutlich ein wenig zu viel des Guten. Ein Arbeitskollege hat die Achse der Schwingenlagerung sauber nachgeschliffen. Aber dazu dann später mehr, wenn der Scrambler wieder zusammengebaut wird. Ich hatte das hintere Schutzblech noch gereinigt und entrostet. Leider zeigten sich unter dem schwarzen Sprühnebel Spuren der Verwüstung durch übergelaufene Batteriesäure. Widerliches Zeugs. Das schönste wäre eine neue Chromschicht. Das der Motor z.Z. noch im Rahmen ist, war die Gelegenheit günstig auch gleich das Motoröl anzulassen. Da es nur für den ca. 30 Minütigen Probelauf im Motor war, wollte ich es nicht entsorgen, sondern habe es durch ein Filtertuch zurück in den Kanister gefüllt. Beachtlich was in der kurzen Zeit an Schmutz ins Öl gewandert ist.

Säure und Öl

  • Nach nur 30 MinutenLaufzeit...
  • eine "beachtliche" Ansamlung an Schmutz im Öl
  • Entrostet und gesäubert ganz o.k.
  • aber ohne Chromschicht wird der Rost zurückkehren...