CB250G
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Wer den Abschnitt der Autor studiert hat, weiß schon ein wenig über die CB250G. Sie wurde 2016 bei ebay Kleinanzeigen angeboten. Eigentlich etwas überteuert und viel zu weit entfernt. Trotzdem bin ich mit meiner Frau Steffi in den südlichen Taunus gefahren und haben sie dort vor dem sicheren Tod durch Schlachtung gerettet. Die Gegend dort war wunderschön und wir hatten eine lustigen Abend in einer kleinen Pension, die an dem Tag ein Oktoberfest im hauseigenen Restaurant hatten.
Bestandsaufnahme
Die CB wurde in den nächsten Tagen gesichtet und eine Liste für Ersatzteile erstellt. Allerdings war meine Kellerwerkstatt zu diesem Zeitpunkt noch in vollem Aufbau und die CB musste erstmal warten.....Fast 3 Jahre lang. Zwischendurch kam 2017 die Kawasaki Z1000 in Haus und ein guter Freund hatte die CL250S abzugeben.
Sie soll eigentlich verkauft werden...
Da der Garage mittlerweile mehr Fahrzeuge parkten, als ich naher Zukunft jemals in der Lage wäre zu Restaurieren, beschloss ich im Spätsommer 2019 die CB zu verkaufen. Also habe ich sie von ihrem Stammplatz an der Garagenwand in den sonnigen Hof geschoben. Was für eine elendiger, verstaubter und teildemontierter Anblick. Ein Foto habe ich nicht und möchte euch den Anblick auch ersparen. Ich fing dann an zu grübeln. Wer würde mir so etwas abkaufen? Sie lief nicht und optisch war sie auch alles andere als schön. Zumindest war sie komplett und ich hatte auch schon diverse Ersatzteile im Keller liegen. Also beschloss ich, sie zumindest zum Laufen zu bringen, um ihre Atraktivität zu steigern. den Motor zum Leben zu erwecken, war im Grunde nicht allzu schwierig. Würde sie so jemand mir abkaufen. Eine Abnahme durch den TÜV wurde ihren Wert sicherlich noch erheblich steigern und ich hatte ja auch noch diverse Ersatz und Verschleissteile liegen. Also begann ich eine eher technische Teilrestauration. So Stück für Stück. Wobei ich auch noch das eine oder andere Teil, vornehmlich gebraucht, kaufen musste. Sie bekam neue Reifen, Schwingenlager, bessere gebrauchte Federbeine, einen neuen Kabelbaum, eine Bremsenüberholung inklusive Stehlflexleitungen, einen Schalter für den Seitenständer. Anfang November bekam sie dann im 2. Anlauf den Segen von TÜV und wurde auch zugelassen. Zum Verkauf wollte ich sie dann im Frühling 2020 nach ein paar ausgiebigen Probefahrten anbieten. Dabei hatte sie mich dann fast in den Wahnsinn getrieben, da sie im Standgas ständig aus ging, unter 2500 U/min kaum lief und bei Ampelstops wie von Geisterhand hoch auf über 5000 U/min beschleunigte. Der Fehler lag bei 2 falsch montieten O-Ringen im Vergaser. Dies ist mir nach gefühlten 5-10 Vergaserdemontagen dann auch endlich mal aufgefallen.
2019-2020
Nach dem Entfernen der O-Ringe lief sie dann plötzlich so, wie sie es sollte. Nach ein paar schön Ausfahrten zum Rastorfer Kreuz und nach Laboe zusammen mit Olaf und seiner XT500 beschloss ich die CB noch zu behalten. Sie macht Spaß, fährt gut, und ist durchaus schon eine Seltenheit. Zumindest hier in Schleswig Holstein. Auuserdem hatte bie Frau schon mal angedeutet, daß die CB ihr gefällt und sie sich vorstellen könnte, damit einem Versuch zu wagen, ihre Angst zu überwinden, auch mal wieder zu fahren. Einer meiner Vorbesitzer hatte die orginale blau metallic Lackierung schon mal in orangerot überlackiert. Allerdings sehr schlecht gemacht und mit goldenen Linen beklebt. Also hab ich den 3 teiligen Lacksatz im Mai 2020 zur Autolackierung Markus Fieroh gebracht. Das Ergebniss ist gut geworden. Allerdings haben mich der Chef und seine Mitarbeiter eine halbe Ewigkeiten warten lassen. Naja, so ist das wohl manchmal.
Lacksatz
Schaut doch wirklich gut aus. Im orginalen Candy Orange Custom lackiert mit neuen Haltegummis und frisch poliertem Tankdeckel. So war auch der Aufblebersatz von meiner Teilebeschaffungsaktion von 2016 endlich auf dem Kellerregal verschwunden. O.k. der Lackierer hat ein wenig geflucht, die Aufkleber seinen schon sehr ausgehärtet gewesen. Naja, er hat es ja gut hin bekommen.
Was seit dem noch so geschah
Leider wollte mir die Honda ein uneigeschränktes Fahrvergnügen noch nicht gönnen. Die Startleistung des Akkus war sehr bescheiden, reichte aber immer noch so gerade aus. Das war mir schon 2019 bei den ersten Fahrten aufgefallen. Ich hatte die Schuld dafür dem preiswerten Bleiakku gegeben. Also gönnte ich der Honda ein Lipo Akku, mit dem ich an meiner Kawasaki schon gut Erfahrungen gemacht hatte. Die Startleistung verbesserte sich gewaltig mit der neuen Batterietechnologie. Der Anlasser hatte plötzlich wieder richtig Puste und das Thema war für mich abgehakt. Frohen Mutes ging es auf eine abendliche Ausfahrt. Leider blieb ich mit einer komplett leeren Batterie liegen. Hm???? Zum Glück 400 Meter vor der Haustür. Das kann dann ja nur am Laderegler liegen. Ich bestellte einen Neuen bei Elektronik Sachse. Da der neue Regler sowohl den Ladestrom, als auch die Spannungsregelung übernimmt, musste an der Verkabelung einiges geändert werden. Für solche Angelegenheiten ziehe ich manchmal meinen Bruder Frank zur Hilfe, da er vom Fach ist. Bei Studieren des Schaltplan fiel dem geschulten Auge des Fachmannes dann der Fehler auf. Die Honda hat eine 2 spulige Lichtmaschine. Bei richtiger Verkabelung lädt eine Spule über den Laderegler die Batterie und die andere Spule versorgt des Frontscheinwerfer mit Strom. Leider hatte ich alles an eine Spule angeschlossen. Diese war den schlicht überfordert mit dem Produzieren von Strom und die Batterie musste immer nur geben, anstatt auch mal nehmen zu dürfen. Naja, was solls nun habe ich einen modernen Regler, bei dem man sogar die Ladespannung an die Batterie anpassen kann und ein modernes Lipo Akku. So schnell sollte mir zukünftig der Strom nicht mehr ausgehen.
Zukunftspläne
Da ich und mein Bekannter Georg regelmäßig neue "Angebote" auf ebay und ebay Kleinanzeigen beobachten, entgeht einem so schnell ja nichts gutes und brauchbares. So konnte ich in 2020 einige Teile erwerben mit der die Honda noch aufgewertet werden soll. Neue Krümmer, den rechten Schalldämper, ein neues Tacho, das vordere Schutzblech, den rechten Lenkerschalter, sowie eine 360ccm Motor in Teilen. Bis es dazu kommt werden, auf Grund anderer Projekte, wohl aber noch einige Zeit in Land gehen.
15.08.21 Neue Zündspulen
Nach unserem Italienurlaub war ich mit meinem Bruder und meinem Kumpel Olaf neulich unterwegs. Nach ca. 30km fing die Honda mal wieder mit einer "alten" Macke an. Wie aus heiterem Himmel setzt die Zündung an einem Zylinder aus und das kleine Motörchen schafft es nicht mehr die Geschwindigkeit zu halten. Sprodadisch setzt die Zündung wieder ein und aus. Nach 2-3 Minuten Zwangspause springt sie dann wieder an und die Fahrt geht weiter, als wäre nie etwas gewesen. Dieses Phänomen hatte ich vor einem Jahr schon 1 - 2 mal. Ich hatte eine wenig Hoffnung das der neue Laderegler + de neue Batterie dieses Problem mitbeheben. Falsch gedacht. Nach einer "Beratung" mit meinem Bekannten Georg, kommen die Zündspulen in Verdacht. Vielleicht ein Ansatz. Es sind noch die orginalen Spulen aus 1974 verbaut. Das sind 47 Jahre. Eigentlich eine gute Lebenserwartung. Also werden neue Spulen bei ebay erworben. 2 Stück für 63€. Damit kann man gut Leben. Die alten Spulen werden zusammen mit den Haltern und den Kondensatoren demontiert. Bei näherer Inspektion zeigen sich einige marode Stellen an den Spulen, sowie ausgehärtete Isolation an den Kabeln und brüchige Vergussmasse.
Die neuen Funkenspender
Bei der Gelegenheit kann ich ja auch mal die Halter ein wenig aufpolieren. Sehen tut sie unter dem Tank zwar kein Mensch, aber wenn schon neue Spulen, dann auch an sauberen Haltern. Der Kabelhalter bekommt einen neuen Überzug aus Schrumpfschlauch. Neue Kerzenstecker hab ich nicht bestellt. Die alten sehen aber auch noch ganz gut aus und ggf. sie die ja auch leicht zu tauschen. Alles wird mit neuen VA Inbussschrauben zusammengesetzt und am Mopped montiert. Alle Steckverbinder schleife ich mit feinem Schmirgelpapier blank. Die Kabel und züge werden wieder mit Kabelbindern verschnürt. Ein kurzer Test mit den Restbenzin in den Schwimmerkammern ist erfolgreich. Also Tank drauf und Benzinschläuche wieder angeschlossen. Kennt ihr diese Benzinschläuche mit dem Textilmantel drum? Ich mag die nicht. Sie fransen an den Enden immer aus und sehen dann total stümperhaft aus. Da ich keinen "nackten" Schlauch mehr habe, schnibbel ich die Ummantelung mit einer Nagelschere ab. Völlig bekoppte Tätigkeit. So die kleine Honda ist fertig. Fehlt noch eine ausgebiege Probefahrt. Leider nicht mehr an diesem Tag. Dazu ist es leider schon zu spät.
14.07.22 Verstopfte Hauptdüse
Nach dem ich am Donnerstag ein Zeit damit verbracht habe meine Kawasaki von den Verschmutzungen meiner Bonnreise zu befreien, bleibt mir danach noch ein wenig Zeit mit um meine kränkelnde Honda zu kümmern. Vor meiner Urlaubsreise wollte ich eine Lederhose von einem Änderungsschneider in der Stadt abholen. Startschwierigkeiten hatte der Twin schein seit einiger Zeit. Nun wollte sie nur auf einem Zylinder laufen. da ich die Hoffnung hatte, daß der 2. Zylinder sich nach ein paar Metern dazuschaltet, bin ich also in Richtung Stadt gestartet. Leider war dem nicht so. So musste ich schon sehen, daß ich wenigstens dem Stadtverkehr folgenden konnte. Zündfunke hatte ich nach der Fahrt zwar schon geprüft, aber trotzdem wollte ich mich noch einmal vergewissern. Bei der Gelegenheit, hab ich dann auch gleich die Zündkontakte greinigt und entfettet. Da ein Funke da war, die Kerze aber nicht nass, rückte der Verdacht in Richtung Vergaser. Da die Kerze schon draussen war, hab ich auch kurz einen Kompressionstest durchgeführt. Ca. 10.5 Bar bei kaltem Motor. Das ist schon mal gut. Also runter mit der linken Schwimmerkammer. Benzin war reichlich drinnen, allerdings auch ein paar größere gummiartige Teile. Sollte es auch schon wieder Dichtungsmasse sein, wie neulich bei meiner CL, oder zersetzt sich eine Dichtung im Benzinhahn. Hm, wie dem auch sein. Ich entferne alle Düsen aus dem Vergaser und inspiziere sie. Die Stand und Mittelgasdüse ist frei, die Hauptdüse hingegen verschlossen. Der übeltäter lässt sich aber leicht herrausblasen. Beim Reinigen der Schwimmerkammer fällt der Dichtring aus der Nut. Blöd, aber so kann ich sie wenigstens leicht von der Dichtungsmasse befreien. Mit Dirko möchte ich nicht noch einmal den Dichtring fixiren. Was könnte man noch verwenden? Ich versuche es mit ein paar kleinen Tropfen Superkleber. Soll ja Benzinfest sein. Schauen wir mal. Nachdem ich alles wieder zusammengesetzt habe, erfolgt eine kleine Probefahrt in Shorts und Arbeitsschuhen. Sie läuft wieder so wie ich es gewohnt bin. Der Feierabend kann kommen.